Immofinanz-Prozess - Petrikovics bringt Grasser ins Spiel

Petrikovics wurde zu Unterlagen befragt, im Zusammenhang mit den angeklagten Aktienoptionsgeschäften bzw. Hausdurchsuchungen bei ihm im Herbst 2008 sowie zu Protokollen seiner Beschuldigteneinvernahmen - die der damalige Staatsanwalt Norbert Haslhofer führte. "In dem Umfeld wurde mir die Frage gestellt, liefern Sie mir den Magister Grasser, es soll ihr Schaden nicht sein". Er habe sich damals eigentlich "gewundert", so Petrikovics.

Auf APA-Anfrage erklärte Haslhofer, er sei an das Amtsgeheimnis gebunden und könne dazu keine Auskunft geben. Der frühere Staatsanwalt Haslhofer verließ im Jahr 2010 die Anklagebehörde und wechselte die Seiten, er ist mittlerweile in der Kanzlei von Anwalt Gabriel Lansky tätig.

Petrikovics hatte als Immofinanz-Chef vom Lobbyisten Peter Hochegger im geheimen Informationen im Buwog-Privatisierungsprozess bekommen. Dafür hatte er fast 10 Mio. Euro über Scheinrechnungen im Konzern auf Hocheggers Konten in Zypern überweisen lassen. Hochegger wiederum hatte den Tipp von Grassers Freund Walter Meischberger, dieser beteuert, die Quelle seiner Infos nicht mehr zu wissen. Grasser sei es sicher nicht gewesen, versichern Meischberger und Grasser.

Grassers Anwalt Manfred Ainedter sagte zur APA, er habe schon von anderer Seite gehört, dass Staatsanwalt Norbert Haslhofer dies gesagt habe. Die Namen dieser anderen Personen wolle er aber nicht nennen. Haslhofer war Immofinanz-Staatsanwalt bis zum Dezember 2010, im Prozess führt jetzt Staatsanwalt Volkert Sackmann die Anklage. Haslhofer war auch Staatsanwalt in der Causa Buwog/Grasser.

Petrikovics war zur Causa Buwog/Grasser bereits im parlamentarischen U-Ausschuss ausführlich befragt worden. Bei seiner damaligen Aussage - bei der er unter Wahrheitspflicht stand - hatte er nichts davon gesagt. Damals sei es nicht um die Befragung durch den Staatsanwalt gegangen, erklärte Petrikovics heute gegenüber der APA, warum er dies damals nicht erwähnt habe.

(Schluss) gru/lo/ggr

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