24.01.2013 12:35:00
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Leitl sondiert Geschäftschancen in Burma und Indonesien - 1
In Burma (Myanmar) gibt es nach Jahrzehnten der Abschottung in allen Branchen Nachholbedarf. Schon 2011 waren die Österreicher als erste westliche Wirtschaftsdelegation im Land. Hilfreich ist auch, dass ein Österreicher, Andreas List, das EU-Büro in Yangon (Rangun) leitet, erinnert der für Burma zuständige Wirtschaftsdelegierte in Thailand, Gustav Gressel. Und schließlich tun sich Österreicher leichter als in anderen Staaten der Region, weil die Geschäftssprache in dem früheren Teil Indiens englisch ist.
Als Europäer ist man in Burma Exot: Bei Exporten des Landes in der Größenordnung von 6 Mrd. Euro gingen nur 170 Mio. in die EU-27 (3 Prozent). Nach Österreich verirrten sich 2011 burmesische Waren im Wert von 11 Mio. Euro, eingekauft wurde in Österreich um 9 Mio. Euro. Immerhin ein österreichisches Unternehmen - Anita Bademoden - produziert in Burma und das seit vielen Jahren. Um Fuß zu fassen braucht es einen langen Atem und gute lokale Kontakte.
Angesichts dieser wirtschaftlichen Lage geht es der aktuellen Delegation rund um Leitl vor allem darum, Vertrauen zu schaffen und auf Regierungs- und Unternehmensebene Kontakte zu knüpfen. Konkrete Projekte sind derzeit nicht unterschriftsreif. Seit 2. November 2012 gibt es zwar ein neues Gesetz für Auslandsinvestitionen, aber in vielen Bereichen fehlen noch Regeln und es gibt "wirtschaftlich zweifelhafte Beschränkungen", wie die WKÖ vermerkt.
Es sind aber nicht nur die Österreicher, die nach der politischen Öffnung der vergangenen Jahre ins Land strömen. Die Weltbank hat in Yangon ein Büro eröffnet, von Japan kommt Entwicklungshilfe in Milliardenhöhe und der Nachbarstaat Thailand ist ohnehin stark engagiert, unter anderem beim Bau eines Tiefseehafens. Für Burma ist die Öffnung die Chance, sich aus der Umklammerung durch China zu lösen - Partner während der Isolationszeit.
Die Aufhebung der EU- und US-Sanktionen gegen Burma hat auch den Kontakt mit der ASEAN-Gruppe auf neue Beine gestellt. Denn Burma war immer ASEAN-Mitglied und die Ächtung des einen Landes hatte weitreichende Verträge mit dem ganzen Block verhindert. Hier könnte sich daher der Kontakt der EU zu einer ganzen Region vertiefen.
(Schluss) tsk/ivn
WEB http://www.wko.at
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