Pressebericht 24.01.2013 09:00:30

Deutsche Bundesbank und Bafin uneins über Zukunft des Libor

Während die Bundesbank auf eine Reform für die Ermittlung von wichtigen Zinssätze wie den Libor setzt, hat die Finanzaufsicht Bafin offen eine Abschaffung ins Spiel gebracht, wie das Handelsblatt berichtet. "Man muss realistisch sein: Den Libor wird man nicht über Nacht ersetzen können", sagte Bundesbankvorstand Andreas Dombret der Zeitung. "In Zukunft könnte es aber auch andere Referenzzinssätze geben, was wir begrüßen würden."

   Die Bafin-Präsidentin Elke König hatte Zweifel daran geäußert, "ob die Ermittlung von Sätzen wie Libor und Euribor überhaupt nachhaltig reformiert werden kann". Ihrer Meinung nach müsse nicht nur an einer "Generalüberholung" der Sätze arbeiten werden, sondern auch am "Ersatz des Systems".

   Der Skandal über eine mutmaßliche Manipulation des Libor und anderer Zinssätze durch eine Reihe von Großbanken hat die Finanzbranche erschüttert und beschäftigt seit Monaten die Aufsichtsbehörden. Der Libor-Zins wird täglich ermittelt und soll anzeigen, zu welchen Sätzen sich Banken untereinander Geld leihen. Er basiert auf von außen kaum nachprüfbaren Angaben der Banken und bildet die Grundlage für billionenschwere Finanzgeschäfte rund um den Globus.

   DJG/apo/sgs

  Dow Jones Newswires

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