23.01.2013 14:59:30
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Rezession in Spanien verschärft sich im Schlussquartal
Von David Roman und Christopher Bjork
MADRID--Die wirtschaftliche Lage in Spanien hat sich im vierten Quartal des alten Jahres wieder etwas verschärft. Nach den Zahlen der Zentralbank des Landes schrumpfte die Wirtschaftsleistung zum dritten Quartal um 0,6 Prozent und gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,7 Prozent. Im dritten Quartal hatte das Minus auf Jahressicht 1,6 und auf Quartalssicht 0,3 Prozent betragen.
Das Gesamtjahr 2012 lief hingegen etwas besser als vorausgesagt. Statt um 1,5 ging das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nur um 1,3 Prozent zurück. Die Zentralbank blickt jedoch skeptisch auf die nächsten Monate. Um die noch strengeren Sparziele zu erreichen, "wird es zusätzliche, sehr ambitionierte Anstrengungen seitens der Zentralregierung und der Regionen brauchen". Kritiker des rigiden Sparprogramms sehen in den Kürzungen eine der Hauptursachen für den anhaltenden Abschwung. Sie monieren, dass die Streichungen die Wirtschaft des Landes vollends abwürgen würden und damit wiederum die Steuereinnahmen einbrechen ließen.
Selbst die EU-Kommission befürchtet, dass Spanien trotz des harten Sparkurses seine Haushaltsziele verfehlt. Brüssel rechnet für 2012 mit einer Haushaltslücke von 7 Prozent der Wirtschaftsleistung. Vereinbart waren aber nur 6,3 Prozent. "Die Haushaltssanierung ist im dritten Quartal vorangekommen, es wird aber sehr schwierig, das Ziel von 6,3 Prozent zu erreichen", heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Kommission. Ursache dafür seien steigende Ausgaben für Sozialleistungen und höhere Schulden der Regionen.
Für das laufende Jahr erwarten die EU-Beamten ein Defizit von 6,1 Prozent des BIP. Ursprünglich waren mit der Regierung 4,5 Prozent vereinbart worden.
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January 23, 2013 08:35 ET (13:35 GMT)
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