22.01.2013 16:49:00

Immofinanz-Prozess -Anwalt: Thorntons Ansprechpartner nur Petrikovics

Der im Immofinanz-Prozess angeklagte Ex-Manager der Constantia Privatbank (CPB), Christian Thornton, war Leiter des Rechnungswesen und wurde in rund 80 Geschäftsführer-Positionen im Konzern bestellt. In diesen Funktionen war er nach Darstellung seines Anwalts Lukas Kollmann dem mitangeklagten CPB-Chef Karl Petrikovics weisungsgebunden. "Sein einziger Ansprechpartner war immer nur Petrikovics." Dieser hätte Thornton aber nur selektiv informiert. Sein Mandant werde im Verfahren weder sich noch die andere Mitangeklagten schonen, kündigte sein Anwalt heute am ersten Verhandlungstag an.

Thornton hatte bis zu den Ermittlungen in dieser Causa "keine Wahrnehmung darüber", dass er teilweise unrichtige Informationen von Petrikovics erhalten hätte, was sich später zumindest teilweise bewahrheitete. Thorntons Vertrauen sei danach "massiv erschüttert" worden, so der Verteidiger.

Von den Treuhandkonstruktion Petrikovics, dessen heute krankheitshalber nicht erschienen mitangeklagten Vorstandskollegen bei der Bank, Norbert Gertner, sowie des Vize-Aufsichtsratschef der CPB Helmut Schwager mit dem ebenfalls angeklagten Treuhänder Ernst Hable habe sein Mandant erst aus den Ermittlungen erfahren, betonte Kollmann. Mittels dieser Konstruktion wurde der Kauf von Immoeast-Aktien der Ex-CPB-Manager geheim gehalten, ging heute beim Prozess hervor.

Damals wurde Thornton von Petrikovics lediglich mitgeteilt, dass Hable ein besonderer Kunde der Bank sei, der bei einer Kapitalerhöhung zu kurz gekommen war. Dass es sich in Wahrheit um Aktienkäufe der drei Ex-CPB-Manager handelte, wurde damals nie gesagt, betonte Kollmann erneut.

Petrikovics sei "ein Machtmensch" gewesen. Dass Petrikovics Thornton - wie von dessen Anwalt dargestellt - um Rat über die Auswahl einer CPB-Gesellschaft für die umstrittenen Aktiendeals befragt hätte, schloss Thorntons Anwalt heute aus. Ein Motiv für Thorntons Handlungen konnte der Staatsanwalt nach Ansicht Kollmanns nicht nachweisen. Er habe von den ganzen Aktienkäufen nicht profitiert, die gewährten Prämien und Gehaltszahlungen wären bei der CPB üblich gewesen. Bei der Privatbank habe man damals nicht schlecht verdient.

Der Anwalt von Treuhänder Ernst Hable, Oliver Plöckinger, versteht den Beihilfe-Vorwurf zur Untreue gegen seinen Mandanten gar nicht. Hable wurde von Petrikovics informiert, dass es einen Aufsichtsratsbeschluss für die umstrittenen Käufe der Immoeast-Aktien gegeben habe. Er habe dies Petrikovics damals geglaubt und die Transaktionen wie vereinbart durchgeführt. Außerdem habe Hable das ganze Vermögen aus den Aktienkäufen verteilt, ihm sei nichts übriggeblieben. Er hatte nach Darstellung seines Mandanten daher auch gar kein Motiv, an der ihm vorgeworfenen Tat mitzuwirken. Mit Petrikovics verbinde Hable nur eine geschäftliche Beziehung, aber keine freundschaftliche.

(Schluss) lo/gru/ggr

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