Wirtschaftsprofiteur |
18.01.2013 12:34:00
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BIP könnte von EU-Freihandelsabkommen mit 2 Prozent profitieren
Der mit Abstand größte Teil der Effekte entfällt dabei allerdings auf ein zugrunde gelegtes Abkommen mit den USA. Ein formelles Freihandelsabkommen mit den USA ist laut wiiw aber gar nicht geplant, es habe nur "informelle Diskussionen" dazu gegeben.
Der größte Teil des errechneten 2-Prozent-Anstieges des BIP würde sich mit 1,6 Prozent aus einer Steigerung der Investitionen, die ihrerseits auf einen Produktivitätsanstieg zurückzuführen sind, ergeben. Dies sei eine Konsequenz des Wegfalls nicht-tarifärer Handelshemmnisse, so das wiiw.
Ein Abkommen mit Kanada würde bedeuten, dass die EU mit zwei der drei Mitglieder des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (NAFTA) ein Abkommen hätte. Im Gegensatz dazu sind Armenien, Georgien und Moldawien wesentlich kleinere Handelspartner - wenn auch politisch bedeutende - und ein Freihandelsabkommen mit ihnen wird wahrscheinlich keine großen Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft haben.
68 Prozent der österreichischen Waren- und Dienstleistungsexporte gehen in andere EU-Mitgliedstaaten, bereits 7,1 Prozent in die USA. Betrachtet man nur die Exporte außerhalb der EU so gehen 23 Prozent davon in die USA. Kanada und die USA erhalten gemeinsam 25 Prozent der Exporte außerhalb der EU und 7,8 Prozent der gesamten Exporte.
Das bedeutet laut wiiw, dass die NAFTA-Staaten in Summe eine größere Bedeutung für Österreich haben als Frankreich und Großbritannien zusammen. Nur im Vergleich zu Deutschland fallen sie deutlich weniger ins Gewicht. Für Deutschland ist die US-Wirtschaft ein vergleichbarer Handelspartner wie Frankreich, Italien oder Großbritannien und doppelt so wichtig wie China. Ein Abkommen zwischen der EU und den USA hätte aufgrund der vergleichsweise großen Bedeutung der US-amerikanischen Wirtschaft die größten Auswirkungen auf Österreich.
Die Senkung nicht-tarifärer Handelsbarrieren führt in Österreich laut wiiw zu mehr Arbeitsproduktivität, höheren Löhnen und einem Anstieg der Beschäftigung um 0,6 Prozent.
Der Grund für den starken Anstieg der Arbeitsproduktivität (und somit der Löhne und Beschäftigung) liege in der Natur der nicht-tarifären Handelsbarrieren. Firmen müssten sich dadurch auf höhere regulatorische Anforderungen einstellen, was mehr Ressourcen verbrauche und zu höheren Produktionskosten und somit höheren Preisen führe. Etwa die Hälfte der Auswirkungen der nicht-tarifären Maßnahmen auf Preise sei auf erhöhte Kosten zurückzuführen, so das wiiw.
(Schluss) ggr/itz
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