16.01.2013 13:26:00
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Wohnbaubanken leiden unter zu geringen Mittelzuflüssen
2012 konnten die heimischen Wohnbaubanken in Summe 490 Mio. Euro an Wohnbauanleihen am Markt unterbringen. Das entspricht laut Schmidinger etwa einem Wohnbauvolumen von 800 Mio. Euro bzw. 6.000 neu errichteten Wohnungen. Bis zu 14.000 Arbeitsplätze hätten dadurch gesichert werden können.
In Österreich sollten aber zusätzlich noch 6.000 bis 8.000 Mietwohnungen - vor allem für die unteren Einkommensschichten - gebaut werden. Im Vorjahr habe die Zahl der geförderten neuen Wohnungen mit 10.400 Stück ein absolutes Tief erreicht. Gegenüber dem Jahr davor seien dies um 36 Prozent weniger gewesen.
Auch die s Wohnbaubank selbst konnte ihre Emissionsziele 2012 nicht erreichen, es konnten nur 123 Mio. Euro platziert werden. Das entspricht einem Marktanteil von rund 25 Prozent. Dabei wurde im Vorjahr laut Vorstand Ernst Karner mit den Pensionskassen sogar eine neue Kundengruppe akquiriert, auf die mit 30 Mio. Euro bereits ein Viertel des Emissionsvolumens entfalle.
Vor allem das niedrige Zinsumfeld habe im Vorjahr zu einem Rückgang bei den variabel verzinsten Wohnbauanleihen geführt. Zugleich hätten Anleger zum Beispiel renditehöhere Unternehmensanleihen bevorzugt, laut die Begründung für den Rückgang.
Mit Jahresbeginn habe sich die Situation deutlich gebessert, in den ersten 14 Tagen konnten 30 Mio. Euro platziert werden, so Karner. Niedrige Zinsen zählten jetzt schon zur Normalität. Zudem bietet die s Wohnbaubank für zu tilgende alte Anleihen bis Mitte Februar noch einen Kursbonus von 2 Prozentpunkten.
Heuer muss die s Wohnbaubank Anleihen aus den Jahren 2001 bis 2003 ersetzen, ein Volumen von 170 Mio. Euro. Dazu könnten noch außerordentliche Kündigungen von variabel verzinsten Anleihen kommen, sagte Schmidinger. Um das Gesamtvolumen zu halten, werde man rund 200 Mio. Euro an neuen Mitteln benötigen.
Die Ausleihungen gehen nicht so schnell zurück, wie das Emissionsvolumen. Der Ausleihungsbestand lag per Ende Dezember mit 2,014 Mrd. Euro um 4 Prozent hinter 2011 zurück.
Ende 2012 befanden sich mehr als 2 Mrd. Euro an Wohnbauanleihen der s Wohnbaubank in Umlauf, um 5 Prozent weniger als 2011. Der Gesamtbestand an Wohnbauanleihen liegt bei 13 Mrd. Euro - Tendenz sinkend.
Die s Wohnbaubank bietet seit Jahresbeginn wieder drei verschiedene Anleihen: Eine mit 2,4 Prozent fix verzinste Anleihe mit elf Jahren Laufzeit und monatlichen Zinszahlungen, eine Stufenzins-Anleihe, beginnend mit einer Verzinsung von 1,75 Prozent, und eine variabel verzinste Anleihe, deren Verzinsung sich am Euribor orientiert, aber mindestens 2 Prozent und maximal 4 Prozent beträgt. Bis zu 4 Prozent sind Wohnbauanleihen von der Kapitalertragssteuer (KESt) befreit.
(Schluss) ggr/sp
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