14.01.2013 15:23:00
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Thermische Sanierung - Arbeiterkammer: "Läuft weiterhin falsch"
"Über 40 Prozent der Wohnungen in Österreich sind Mietwohnungen, aber ihr Anteil an den Förderfällen war 2012 nicht einmal vier Prozent", kritisierte Tumpel. Dass der Bund auch auf 23 potenziellen Fördermillionen sitzenblieb, liegt für Tumpel "unter anderem daran, dass die Förderung zum größten Teil für Ein- und Zweifamilienhäuser und für Häuser mit Wohnungseigentum vergeben werden".
Im privaten Wohnbau wurden 46 Prozent der ausbezahlten Förderungen für den mehrgeschoßigen Wohnbau verwendet - laut den Ministern eine Verdoppelung zu 2011. 54 Prozent der Förderungen für Private flossen in Sanierungen von Ein- oder Zweifamilienhäusern.
Die beiden verantwortlichen VP-Minister - Reinhold Mitterlehner (Wirtschaft) und Nikolaus Berlakovich (Umwelt) - hatten beim Pressegespräch am Vormittag darauf hingewiesen, dass es heuer "zusätzlich Erleichterungen für Sanierer im mehrgeschoßigen Wohnbau" gibt. Musste bisher für eine Gesamtsanierung schon bei der Einreichung ein einstimmiger Eigentümer-Beschluss oder zumindest ein nicht mehr anfechtbarer Mehrheitsbeschluss vorliegen, um eine Förderung zu erhalten, so können solche Beschlüsse bis zum Baustart nachgereicht werden. "Dasselbe gilt bei Mietwohnungen für die bei einer Gesamtsanierung notwendige Sanierungsvereinbarung mit allen Mietern", so die Minister. Sollte keine Sanierungsvereinbarung vorliegen, könnten Mieter unabhängig davon "immer noch beim Fenstertausch von einer Förderung profitieren".
Tumpel sieht die Förderung der Sanierung von Mietwohnungen "allerdings fast ausgeschlossen. Das stellt eine gewaltige Schieflage dar - vor allem unter dem Gesichtspunkt der Verteilungsgerechtigkeit, da der Anteil von Menschen mit geringem Einkommen in Mietwohnungen höher ist, als im Haus - bzw. Wohnungseigentum. Anstatt die Fördersätze für Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern und Eigentumswohnungen nun weiter zu höheren "soll endlich der Bereich der Mietwohnungen angegangen werden", forderte Tumpel. "So kann der bestmögliche Effekt für die österreichische Volkswirtschaft und gleichzeitig für leistbares Wohnen und zur Bekämpfung der Energiearmut erzielt werden."
(Schluss) phs/ivn
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