11.01.2013 10:45:31

BMWi erwartet deutliche Konjunkturbelebung im Jahresverlauf 2013

   Von Beate Preuschoff

   BERLIN--Die deutsche Wirtschaft wird nach Einschätzung der Bundesregierung im Jahresverlauf wieder Fahrt aufnehmen und die momentane Schwächephase hinter sich lassen. "Die gute strukturelle Verfassung der deutschen Wirtschaft und positive Signale aus dem weltwirtschaftlichen Umfeld sprechen dafür, dass sich die konjunkturelle Entwicklung im laufenden Jahr deutlich belebt", heißt es im aktuellen Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums (BWMi).

   Zwar ist für das Jahresschlussquartal 2012 den Indikatoren zufolge von einem spürbaren Rückgang der Wirtschaftsleistung auszugehen. Wenn die außenwirtschaftlichen Unsicherheiten und die Belastungen durch die die Vertrauenskrise im Euroraum nachlassen, sei jedoch zu erwarten, dass sich die derzeitige Investitionszurückhaltung nach und nach lösen werde, folgern die BMWi-Konjunkturexperten.

   "Dann sollte sich zeigen, dass die Investitionen der Unternehmen nur aufgeschoben, jedoch nicht aufgehoben sind", heißt es im Bericht weiter. Das wiederum sollte dazu beitragen, dass die Wirtschaft wieder Tritt fasse und die Wachstumsraten im Verlauf des Jahres zulegten.

   Insgesamt sei die deutsche Wirtschaft weiter "hoch wettbewerbsfähig und in guter Verfassung". Auch das internationale Umfeld habe sich zuletzt etwas stabilisiert. Das treffe sowohl auf die Finanzmärkte wie auch auf die Realwirtschaft zu. "Daher spricht die leichte Aufhellung von Stimmungsindikatoren dafür, dass die deutsche Wirtschaft positiv in das neue Jahr startet und die vorübergehende Schwächephase zügig überwindet", schreiben die BMWi-Konjunkturexperten.

   Im Bundeswirtschaftsministerium geht man davon aus, dass sich die rezessiven Tendenzen in der Eurozone vorerst fortsetzen, auch wenn erste Fortschritte bei den notwendigen Anpassungsprozessen erkennbar seien. Vor allem wegen der schwächeren Nachfrage aus dem Euroraum habe das Exportwachstum in der zweiten Jahreshälfte 2012 spürbar an Dynamik verloren. Aus dem weltwirtschaftlichen Umfeld seien zuletzt jedoch wieder vermehrt positive Signale gekommen. Die sprächen für eine allmähliche Belebung der Ausfuhren im Verlauf dieses Jahres.

   Das Konsumklima habe sich zum Jahresende 2012 wegen der konjunkturellen Schwächephase etwas eingetrübt. Die Entlastungen bei der Einkommensteuer und die Senkung der gesetzlichen Rentenbeiträge zu Jahresbeginn 2013 dürften nach BMWi-Ansicht positive Impulse für die Entwicklung der Nettoeinkommen geben. Einen positiven Beitrag leiste zudem das nach wie vor ruhige Preisklima.

   Der Arbeitsmarkt erweise sich weiter als robust. Der Beschäftigungsaufschwung sei zwar erst einmal zum Stillstand gekommen und die Arbeitslosigkeit nehme seit dem Frühjahr des vergangenen Jahres wieder leicht zu. Die Frühindikatoren für den Arbeitsmarkt signalisierten aber weiterhin eine stabile Entwicklung.

   Die Bundesregierung wird ihre offizielle Wachstumsprognose 2013 am 16. Januar vorlegen. Am Montag dieser Woche hatte Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) gesagt, dass er auch für dieses Jahr mit einem robusten Wachstum rechne und die konjunkturelle Schwächephase im Winter nur als vorübergehend ansehe. "Das, was wir im letzten Jahr erlebt haben, ist eine kurzfristige Schwächung gewesen", hatte Rösler gesagt und das Wachstum für 2012 auf ein "drei Viertel Prozent" beziffert.

   "Aber schon jetzt zeigt der Auftragseingang, auch die Aussage der Unternehmen in Bezug auf Investitionen, dass wir mit einem robusten Wachstum auch im Jahr 2013 werden rechnen können", gab der Minister einen Ausblick. Eine konkrete Wachstumsprognose wollte Rösler aber mit Verweis auf den in der kommenden Woche anstehenden Jahreswirtschaftsbericht nicht abgeben, deutete aber eine Abwärtsrevision der bisherigen Prognose von einem Prozent Wachstum an.

   Er betonte, "dass wir aufgrund des letzten Quartals 2012, das etwas schwächer war als wir es erwartet haben, natürlich eine etwas andere Ausgangslage auch für 2013 haben". Unabhängig von der Frage, ob die Zahl korrigiert werde, sei entscheidend, dass die Veränderungen nur kurzfristig seien, sagte Rösler.

   (Mitarbeit: Andreas Kißler)

   Kontakt zum Autor: beate.preuschoff@dowjones.com

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   January 11, 2013 04:14 ET (09:14 GMT)

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