17,5 Mrd. Euro fehlen |
21.12.2012 11:17:34
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IWF fordert Stützung von Zyperns Banken durch ESM
Die Regierung in Nikosia verhandelt gegenwärtig mit der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und IWF über ein Hilfspaket. Finanzminister Vassos Shiarly beziffert den Finanzbedarf auf 17,5 Milliarden Euro. Davon sollen rund zehn Milliarden an die Banken gehen. Diese haben sich stark im benachbarten Krisenstaat Griechenland engagiert und mussten beim Schuldenschnitt im Frühjahr milliardenschwere Abschreibungen schultern.
Sollte der ESM die Banken direkt stützen, was nicht vor Einrichtung einer zentralen Bankenaufsicht im Frühjahr 2014 möglich sein wird, würden die Hilfsgelder nicht auf die Staatsverschuldung Zyperns angerechnet werden. Der IWF glaubt laut "Handelsblatt", dass nur so eine Überschuldung des Landes vermieden werden könne. Die Lage Zyperns sei mittlerweile "ernster als die Griechenlands", hatte Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker vergangene Woche gesagt.
Eine weitere offene Frage betrifft Russland. Zypern profitierte in den vergangenen Jahren dank niedriger Steuern und eines weitgehenden Bankgeheimnisses von starken Kapitalzuflüssen aus Russland. Der Bundesnachrichtendienst schätze das von Russen bei den zyprischen Banken gebunkerte Geld auf 20 Milliarden Euro, berichtete der "Spiegel" kürzlich.
Unterdessen hat die Ratingagentur Standard & Poor's die Kreditwürdigkeit Zyperns erneut um zwei Stufen gesenkt. Die Bonitätsnote sei von "B" auf "CCC+" reduziert worden, teilte S&P in der Nacht zu Freitag mit. Es ist die dritte Abstufung in weniger als einem halben Jahr.
/stk/bgf
BRÜSSEL/ATHEN (dpa-AFX)
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