Kartellamt bremst Neugierde der Lufthansa bei Firmenkunden

   Von Kirsten Bienk

   Das Bundeskartellamt hat der Neugier der Lufthansa einen Riegel vorgeschoben. Deutschlands größte Airline darf von ihren Firmenkunden künftig keine Auskünfte mehr über Flüge bei Mitbewerbern verlangen. Die Behörde reagierte mit ihrer Entscheidung auf Beschwerden von Geschäftsreisenden und der Reisestelle des Bundes.

   Damit die Firmen bei Lufthansa in den Genuss von Rabatten kommen, mussten sie bisher viele Fragen über Flüge mit anderen Airlines beantworten. Dadurch erhielt Lufthansa nach Einschätzung des Bundeskartellamtspräsidenden Andreas Mundt "Zugang zu wettbewerbsrelevanten Daten von Konkurrenzunternehmen".

   Mit diesen Informationen über Umsätze und Rabatte hätte Lufthansa den Wettbewerb auf bestimmten Strecken durch kurzfristige und gezielte Maßnahmen verfälschen können, befürchtete das Amt und hat nun diese Mißbrauchsmöglichkeit beseitigt.

   Dieses Wissen hat die Lufthansa nach eigenen Angaben aber nie genutzt. Sie habe die kartell- und wettbewerbsrechtlichen Vorschriften stets eingehalten, sagte ein Sprecher dem Wall Street Journal Deutschland am Donnerstag.

   Als Konsequenz hat sich Lufthansa nun verpflichtet, ihre Verträge des Firmenkundenprogramms "PartnerPlus" zu ändern, an dem sich rund 800 Unternehmen beteiligen.

   Kontakt zur Autorin: kirsten.bienk@dowjones.com

   DJG/kib/smh

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   December 20, 2012 09:04 ET (14:04 GMT)

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