ROUNDUP: Bahn reicht Klage gegen Schienenkartell ein

    ESSEN/BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Bahn verklagt ein Schienenkartell um den Stahlkonzern ThyssenKrupp auf Schadenersatz. Es geht dabei um gut 750 Millionen Euro, wie vor einer Woche aus Unternehmenskreisen bestätigt wurde. Beim Landgericht Frankfurt am Main sei gegen mehrere Unternehmen Schadenersatzklage wegen illegaler Preisabsprachen beim Verkauf von Schienen eingereicht worden, teilte der bundeseigene Konzern am Donnerstag in Berlin mit. Sie richtet sich gegen Gesellschaften von ThyssenKrupp, Moravia Steel und Vossloh sowie den Ex-Eigentümer der Vossloh-Tochtergesellschaft Stahlberg Roensch.

 

    Bei Versuchen zu einer gütlichen Einigung habe man "keine zielführende Mitwirkung" feststellen können, sagte Bahn-Vorstand Gerd Becht. "Einige haben sogar die Gespräche mit uns abgebrochen. Und das, obwohl zweifelsfrei feststeht, dass sie die Bahn geschädigt haben", fügte der Manager hinzu. Die Bahn sehe sehr gute Erfolgschancen, weil das Gericht an die Feststellungen des Bundeskartellamtes gebunden sei.

 

    Die Behörde hatte das Kartell aufgedeckt und im Juli dieses Jahres Bußgelder von insgesamt 124,5 Millionen Euro verhängt. Den größten Teil davon, 103 Millionen Euro, hatte ThyssenKrupp zu zahlen. Nach Ansicht der Bahn kann sich die gerichtliche Auseinandersetzung deshalb auf die Höhe des Schadensersatzes beschränken./brd/sam/DP/fbr