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13.12.2012 09:35:34

Auch Investmentbanker bei Barclays zittern nun um ihre Jobs

   Von David Enrich und Dana Cimilluca

   Die Aussichten bei den Investmentbanken sind derzeit alles andere als rosig. Das schwache Marktumfeld und die neuen Vorschriften für die Bankenbranche lassen die Erlöse sinken. Wegen der Schuldenkrise halten die Investoren zudem ihr Geld zusammen und als Reaktion auf das schleppende Geschäft stutzen die Banken nun dieses riskante und schwankungsanfällige Geschäftsfeld zurecht.

   Zahlreiche Banken haben in letzter Zeit Einsparungen, sprich einen Stellenabbau, im Investmentbanking angekündigt. Nun trifft es auch die britische Barclays. Im Rahmen einer breiten Restrukturierung sollen bis zu 2.000 Arbeitsplätze in der Investmentbank wegfallen, sagten informierte Personen. Die Briten dürften diese Maßnahme Anfang kommenden Jahres ankündigen. Derzeit arbeiten bei Barclays weltweit 23.000 Investmentbanker in Vollzeit.

   In den vergangenen Wochen hatten die beiden Großbanken UBS und Citigroup angekündigt, insgesamt mehr als 20.000 Arbeitsplätze in dem Bereich abzubauen. Die Wettbewerber Deutsche Bank und Credit Suisse haben im Investmentbanking bereits signifikante Einschnitte vollzogen. Auch die französische Credit Agricole spielt mit dem Gedanken, bei ihrer Investmentbank eine neue Runde beim Stellenabbau einzuläuten.

   Aber nicht nur die Großbanken bauen derzeit Stellen ab, auch kleinere Investmentbanken in Europa ziehen sich aus dem einst so lukrativen Geschäft zurück und besinnen sich auf ihre Wurzeln, wie etwa das Geschäft mit Privatkunden.

   Bei Barclays dürften die Stellenstreichungen besonders Asien und das europäische Festland betreffen, sagten informierte Personen und wiesen darauf hin, dass die Briten ihr starkes Geschäft in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien schützen und hier wohl kein "Blutbad" anrichten dürften. Barclays befinde sich bei der geplanten Restrukturierung aber noch in der Planungsphase. Es gebe Manager, die auf einen umfangreicheren Stellenabbau drängen würden, sagte eine informierte Person. Neben dem Stellenabbau im Investmentbanking dürften auch etliche Arbeitsplätze im Technikbereich wegfallen.

   Der neue Barclays-Chef Antony Jenkins unterzieht die Bank derzeit einer breiten Prüfung und schaut sich mit seinen Mitarbeitern jeden Geschäftsbereich genau an. Jenkins hatte das Amt des CEO im August von Bob Diamond, den die Affäre um Manipulationen auf dem Interbankenmarkt den Job gekostet hatte, übernommen.

   Mitte Februar wird die Bank wohl die Ergebnisse präsentieren. Barclays versucht gerade, den durch den Libor-Skandal ramponierten Ruf wieder herzustellen. Die Behörden in Großbritannien und den USA hatten im Sommer gegen Barclays eine Geldstrafe in Höhe von 453 Millionen US-Dollar verhängt, weil das Kreditinstitut zur Festlegung des Londoner Referenzzinssatzes (Libor) zwischen 2005 und 2009 falsche Daten angegeben haben soll.

   Erst am Mittwoch gab Barclays bekannt, für den Bereich Compliance demnächst einen neuen Mann an der Spitze zu haben: Hector Sants, früherer Chef der britischen Finanzmarktaufsichtsbehörde FSA, wird ab Januar bei Barclays dafür Sorge tragen, dass sich die Bank an die Gesetze und Richtlinien hält. Sants wird auch in den Vorstand der Bank einziehen und an den Barclays-Chef Jenkins berichten.

   Rich Ricci, der die Investmentbank bei Barclays führt, verantwortet derzeit die Prüfung der Sparte, die unter dem Projektnamen "Mango" läuft. Informierte Personen sagten, hohe Barclays-Manager seien der Ansicht, die Bank könne es sich durchaus leisten, einige Aktivitäten im Bereich Investmentbanking zurückzufahren. Dies würde den Ruf der Bank aufbessern. Barclays-Chef Jenkins habe den Stellenstreichungen formal noch nicht zugestimmt, und eventuell könnte die Zahl nach der internen Überprüfung noch höher ausfallen, sagten die mit dem Prozess vertraute Personen weiter.

   Die beiden Großbanken UBS und Citigroup hatten für ihre Pläne von Investoren und Analysten viel Lob kassiert. Die UBS hatte Ende Oktober angekündigt, weniger Risiken eingehen zu wollen und deshalb ihr Investmentbanking zu verkleinern. Außerdem will das Kreditinstitut massiv sparen und streicht deshalb 10.000 Stellen - den Großteil davon in der Investmentbank. Der Aktienkurs von UBS hat von den Plänen profitiert.

   Einige Analysten hatten spekuliert, dass das Londoner Geldhaus dem Beispiel der UBS folgen und ihr Investmentbanking massiv verkleinern könnte. Beobachter von J.P. Morgan Chase spielten die Möglichkeit durch, dass Barclays das europäische Investmentbanking komplett aufgibt. Die relativ moderaten Anpassungen, die Barclays vermutlich durchführen wird, könnten einige Investoren enttäuschen.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cbr/brb

   (Mehr zu diesem Thema und weitere Berichte und Analysen zu aktuellen Wirtschafts- und Finanzthemen finden Sie auf www.WSJ.de, dem deutschsprachigen Online-Angebot des Wall Street Journal.)

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   December 13, 2012 03:05 ET (08:05 GMT)

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