FMC droht in den USA Sammelklage

   Betroffen sind die Produkte GranuFlo und NaturaLyte. Wie die Vorwürfe genau lauten und welche gesundheitlichen Folgen dies für die Blutwäsche-Patienten gehabt haben soll, dazu wollte sich ein Konzernsprecher mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht äußern. Einem Bericht der New York Times zufolge sollen im vergangenen Jahr zahlreiche Patienten einen Herzstillstand erlitten haben.

   Fresenius Medical Care hatte die Etikettierung von GranuFlo und NaturaLyte nach Rücksprache mit der US-Arzeimittelbehörde FDA bereits im Frühjahr geändert, um eine korrekte Dosierung sicherzustellen, wie das Unternehmen im Juni auf seiner Webseite mitgeteilt hatte. Diesen Schritt klassifizierte die FDA als "Class 1 Recall" - die höchste Rückrufstufe. Sie gilt für gefährliche oder fehlerhafte Produkte, die vorhersehbar schwere Gesundheitsprobleme versuchen oder gar zum Tode führen können.

   Dessen ungeachtet sieht der Konzern die Produkthaftungsklagen als unbegründet an und "beabsichtigt, sich "mit allen gebotenen rechtlichen Möglichkeiten energisch zu verteidigen." "NaturaLyte und GranuFlo sind von der amerikanischen Gesundheitsbehörde seit vielen Jahren zugelassene, sichere und wirksame Dialyselösungen", erklärte der Vorstandsvorsitzende von Fresenius Medical Care, Ben Lipps. "Ich bin davon überzeugt, dass dem Unternehmen medizinisch nichts vorzuwerfen ist und die erhobenen Vorwürfe jeder Grundlage entbehren."

   Der Prozessantrag durch eine Gruppe von Patientenanwälten wurde am 12. Dezember gestellt. Die US-Justizbehörden hatten laut FMC bereits am 7. Dezember im Zuge einer Vorladung Geschäftsunterlagen für Produkte von Fresenius Medical Care Nordamerika angefordert. Das Unternehmen erklärte, eng mit den Behörden zusammenzuarbeiten.

   DJG/sha/brb

  Dow Jones Newswires

Von Stefanie Haxel