Der Emissionserlös der Anleihe soll zur Finanzierung von heimischen Erneuerbare Energie-Projekten verwendet werden, vor allem im Bereich Windkraft im Burgenland und in Niederösterreich. "Die Energiewende muss auch finanziert werden", sagte Peter Bosek, Vorstand für Privat- und Firmenkunden der Erste Bank, am Dienstag vor Journalisten in Wien.

Die jährliche Verzinsung der Anleihe beläuft sich auf 2 Prozent. Die Pilotemission soll zwischen 5 bis 10 Mio. Euro einspielen. Die Anleger tragen kein Projekt-, sondern nur das Anleiherisiko. Bei erfolgreicher Platzierung der Anleihe sollen weitere im Bereich Erneuerbare Energie folgen, auch für institutionelle Anleger. Bosek ortet einen deutlichen Trend zu nachhaltigen Investments. Seit der Wirtschaftskrise 2008 würden immer mehr Kunden nachfragen, wo und wie ihre Gelder veranlagt werden.

Die Erste hat derzeit 15 Windräder in den Büchern stehen. Die Finanzierung für weitere 30 Windräder sollen in den nächsten 6 Monaten fixiert werden. "Windkraft ist das große Thema", zeigte sich Bosek zuversichtlich. Ein durchschnittliches Windrad kostet hierzulande derzeit rund 5 Mio. Euro. Projekte gebe es genug zu finanzieren, vor allem seit sich ÖVAG, Investkredit und BAWAG aus dem Firmenkundengeschäft zurückgezogen hätten, erklärte Bosek.

Der Finanzierungsbedarf im Bereich Windkraft ist in den nächsten Jahren enorm. Bis zum Jahr 2020 sollen die bestehenden Kapazitäten in Österreich von derzeit rund 1.400 Megawatt (MW) auf 3.000 MW ausgeweitet werden. Ein zusätzliches Megawatt kostet im Schnitt 1,6 Mio. Euro. Bei einer Eigenmittelquote von etwa 15 Prozent beläuft sich der Fremdmittelbedarf für den Windkraftausbau insgesamt auf über 2 Mrd. Euro. Unter anderem wird mit den Anleihengeldern der Windpark Dürnkrut-Götzendorf der WEB Windenergie AG mit einer Leistung von 10 MW finanziert. Informationen zu den einzelnen Projekten werden auf der Erste-Homepage veröffentlicht.

Neben Windparks sollen auch Photovoltaikanlagen sowie Wasserkraft finanziert werden. Von Biogasanlagen will die Erste aber die Finger lassen: Seit dem rasanten Anstieg der Maispreise zwischen 2010 und 2012 seien die Anlagen nicht mehr rentabel, so Erste-Energieexperte Karl Wittmann. "Es ist ein Drama". Viele Biogasanlagenbetreiber seien pleite. Die Erste hat nach eigenen Angaben keine offenen Finanzierungen bei Biomasseanlagen.

Die Tilgung der Anleihe erfolgt am 20. Juni 2019. Die Stückelung beträgt 1.000 Euro bei einem Mindestinvestment von 3.000 Euro. Die Erstnotiz der Anleihe ist für den 20. Dezember 2012 vorgesehen.

cri/itz

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