Herzstück Anleihenrückkauf 04.12.2012 06:43:30

Euro-Finanzminister schmieden neue Rettungspläne

Bei ihrem Treffen am Montag in Brüssel, das erst am späten Abend endete, ging es außerdem um den Anleihenrückkauf der griechischen Regierung. Es gilt als Herzstück des neuen Finanzpakets für Griechenland.

   Am Montagmorgen hat die Regierung in Athen mit ihrem Schuldenrückkauf begonnen. Noch aber ist unklar, wie viele der Gläubiger - zu denen viele ausländische Investmentfonds gehören - ihre Anleihen zu einem erheblich niedrigeren Preis verkaufen würden. Ein hochrangiger Vertreter der Eurozone hatte am Freitag gewarnt, die ganze Situation müsse "komplett neu bewertet" werden, wenn ein Großteil der Gläubiger beim Rückkauf tatsächlich nicht mitmachen wolle.

   Griechenland wartet immer noch sehnlichst auf eine Kredittranche von insgesamt 34,4 Milliarden Euro, welche die Euro-Finanzminister bei ihrem nächsten Treffen am 13. Dezember überweisen wollen. Allerdings muss dafür der Schuldenrückkauf glatt über die Bühne gehen. Jean-Claude Juncker, Präsident der Finanzministergruppe, sagte nach dem Treffen, er gehe weiterhin davon aus, dass diese Kredite wie geplant ausgezahlt würden.

   Darüber hinaus sprachen die Finanzminister lange über die zypriotischen Banken, die einen beträchtlichen Teil der griechischen Schulden finanziert hatten und nach einer Umschuldung Anfang des Jahres nun selbst in der Klemme stecken. Nach einem ersten Entwurf, der schon in der vergangenen Woche kursierte, soll Zypern von den Euro-Ländern rund 10 Milliarden Euro bekommen, um seine angeschlagenen Banken aufzupäppeln. Der zypriotische Finanzminister warnte aber, dass die Regierung selbst noch zusätzliche Rettungshilfen von 7,5 Milliarden Euro benötigt.

   Spanien, dessen Banken ebenfalls stark ins Wanken geraten sind, beantragte am Montag offiziell 40 Milliarden Euro Hilfen aus dem europäischen Rettungsfonds, um seine Finanzinstitute zu stützen. Die Regierung blieb damit weit unterhalb der 100 Milliarden Euro, welche die Eurozone grundsätzlich zu zahlen bereit war. "Spanien braucht weniger als anfangs erwartet", sagte die österreichische Finanzministerin Maria Fekter. Die Lage habe sich insgesamt "verbessert".

   Im Laufe des Tages werden die Finanzminister aller 27 EU-Mitgliedstaaten zusammenkommen. Sie wollen unter anderem den Starttermin der neuen Bankenaufsicht für die Eurozone auf den 1. Januar festlegen. Die neue Kontrollbehörde ist Voraussetzung dafür, dass die Euro-Rettungsfonds künftig angeschlagenen Banken auch direkt Geld überweisen können.

   DJG/WSJ/chg

Dow Jones Newswires

Von Matthew Dalton und Matina Stevis

BRÜSSEL

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