03.12.2012 08:45:31
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Offenbar Bewegung bei EADS
Die Medien sehen die Aktionäre des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS bei der Entscheidung über die künftigen Besitzverhältnisse bereits auf der Zielgeraden. Das Unternehmen selbst will sich noch nicht so weit aus dem Fenster lehnen. EADS bestätigte in Reaktion auf diese Berichte lediglich, dass die "Hauptaktionäre mögliche Veränderungen der Aktionärsstruktur und der Corporate Governance" diskutierten.
An diesen Gesprächen sei EADS aktiv beteiligt. Zum Inhalt der Diskussionen machte das Unternehmen keine Angaben. Die derzeit diskutierten potenziellen Veränderungen benötigten voraussichtlich die Zustimmung der EADS-Aktionäre, hieß es am Montagmorgen nur. Über das Ergebnis der Verhandlungen bestehe jedoch keine Sicherheit.
Dow Jones Newswires hatte bereits in der vergangenen Woche über einen bevorstehenden Kompromiss Deutschlands und Frankreichs bei dem europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern berichtet. Dabei sind nach Informationen aus Verhandlungskreisen offenbar mehrere Varianten im Spiel, die einen niedrigeren, aber gleich hohen Anteil beider Länder an EADS vorsehen.
Eine der beteiligten Personen sagte, als wichtigste Möglichkeit werde eine neue Aktionärsstruktur mit jeweils rund 12 Prozent der Anteile für Deutschland und Frankreich und weiteren 5 Prozent für Spanien diskutiert. Damit würde der Staatsanteil unter 30 Prozent sinken. Der derzeitige Aktionärspakt garantiert den beteiligten Staaten zusammen noch eine knappe Mehrheit der Anteile an EADS.
Eine der diskutierten Varianten sehe vor, dass Deutschland dem französischen Staat direkt Anteile abkaufe. Dabei würde die staatseigene Förderbank KfW im Auftrag Deutschlands von Frankreich etwa 3 Prozent der EADS-Anteile erwerben. Berlin würde zudem noch die bei einem Bankenkonsortium geparkten 7,5 Prozent an EADS übernehmen und bräuchte dann nur noch etwa 1,5 Prozent der Aktien von Daimler zu erwerben, um die geplanten 12 Prozent Gesamtanteile zu erreichen, sagte die Person. Daimler hält aktuell 15 Prozent an EADS und möchte diesen Anteil auf die Hälfte reduzieren.
Die Eurokrise und die aus ihr resultierenden Sparzwänge für die Regierung in Paris könnten der Stein des Anstoßes dafür sein, dass Paris jetzt bereit sei, sich von einem Teil seiner EADS-Anteile zu trennen, hieß es bei den informierten Personen. Frankreich könne "das Geld gut gebrauchen".
Zuvor hatte die Regierung in Paris offenbar sogar eine Aufstockung ihrer Anteile an EADS erwogen. Sollte Paris im Zuge der Euro-Schuldenkrise seinen Anteil weiter abbauen wollen, werde Deutschland dabei gern mitmachen, hieß es aus Berliner Kreisen. Deutsche Wirtschaftspolitiker haben sich jüngst kritisch über die Staatsbeteiligung geäußert.
EADS war jüngst vor allem wegen des Widerstands Deutschlands mit dem Vorhaben gescheitert, mit der britischen BAE Systems zu fusionieren. Hauptstreitpunkt waren offenbar Bedenken über den hohen staatlichen Einfluss. Seither wird an einer Neuaufstellung des Aktionärsbündnisses gearbeitet.
Neuigkeiten könnten am heutigen Montag durchsickern. Am Montag und Dienstag veranstaltet der Boeing-Wettbewerber einen Investorentag in London.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/bam/brb
(END) Dow Jones Newswires
December 03, 2012 02:29 ET (07:29 GMT)
Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.- - 02 29 AM EST 12-03-12
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