Tochter Ergo belastet |
04.02.2016 11:53:41
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Munich Re erhöht trotz Gewinnrückgangs die Dividende - Aktie legt zu
ZUFALL HILFT
Finanzvorstand Jörg Schneider bezeichnete den Jahresgewinn angesichts der Umstände als "erfreulich". Bei den geringen Großschäden habe der Konzern aber einfach "Glück" gehabt. Eine konkrete Gewinnprognose für 2016 will Munich Re zwar erst am 16. März vorlegen. Schneider betrachtet den von Analysten erwarteten Gewinnrückgang auf 2,75 Milliarden Euro jedoch als "nicht unrealistisch". Die Munich Re wolle die Dividende dennoch mindestens stabil halten.
Mit den allgemeinen Niedrigzinsen kam die Munich Re 2015 einigermaßen zurecht. Die Kapitalanlagen ohne Versicherungsbezug warfen mit 7,5 Milliarden Euro zwar rund sechs Prozent weniger ab als im Vorjahr. Die Rendite sei mit 3,2 Prozent angesichts des Umfelds aber eher hoch, sagte Schneider. Dennoch bleibe zu erwarten, "dass unser Investmentergebnis auch weiter unter Druck stehen wird".
Auch sonst glichen sich Freud und Leid bei den Münchnern in mehrerlei Hinsicht aus. So kamen der Rückversicherungssparte vergleichsweise geringe Schäden durch Naturkatastrophen zugute. Die Explosionen in der chinesischen Hafenstadt Tianjin und ein Dammbruch in Brasilien sorgten jedoch dafür, dass Großschäden insgesamt mit 1,0 Milliarden Euro zu Buche schlugen. Das war jedoch weniger als die 1,2 Milliarden im Vorjahr.
ABSCHREIBUNGEN QUÄLEN ERGO
Während das Rückversicherungsgeschäft mit 3,3 Milliarden Euro mehr abwarf als 2014, sackte die Erstversicherungstochter Ergo in die roten Zahlen. Hohe Abschreibungen auf das Lebensversicherungsgeschäft und der verlustreiche Verkauf von Ergo Italia brockten dem Segment einen Jahresverlust von rund 200 Millionen Euro ein. Schneider sprach von einem "enttäuschenden Ergebnis".
Ende 2015 hatte Ergo hohe Schäden durch die Überschwemmungen in Großbritannien zu schultern. Auch deshalb reichten die Prämieneinnahmen im Auslandsgeschäft nicht aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb im Gesamtjahr zu decken. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote stieg auf 104,7 Prozent und lag damit über der kritischen 100-Prozent-Marke. In Deutschland blieb sie mit 97,9 Prozent darunter, in der Rückversicherung mit 89,7 Prozent noch deutlicher.
PREISE SINKEN WEITER
Den seit Jahren anhaltenden Preisdruck im Rückversicherungsgeschäft verkrafteten die Münchner damit gut. Bei der Vertragserneuerung im Schaden- und Unfall-Geschäft zum Jahreswechsel lieferten die geringen Großschäden den Kunden allerdings erneut Argumente für niedrigere Preise. Im Schnitt musste die Munich Re den Angaben zufolge einen Preisrückgang von 1,0 Prozent hinnehmen. Dennoch baute sie ihr Geschäftsvolumen um 0,7 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro aus. Die kleinere Konkurrentin Hannover Rück (Hannover Rueck) kappte ihr Volumen hingegen leicht.
Die Erneuerungsrunde zum 1. Januar ist die wichtigste im Schaden- und Unfallgeschäft. Bei der Munich Re stand dabei gut die Hälfte der Verträge in dem Segment zur Neuverhandlung an. Bei den Erneuerungen im April und Juli dürfte sich das Marktumfeld nicht wesentlich verändern, schätzt Rückversicherungsvorstand Torsten Jeworrek.
An der Börse wurden die Nachrichten mit Wohlwollen aufgenommen. Am späten Vormittag lag die Munich-Re-Aktie mit 4,29 Prozent im Plus und war damit Spitzenreiter im DAX.
/stw/enl/stb
MÜNCHEN (dpa-AFX)
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