Podiumsdiskussion in Wien |
12.06.2014 11:26:00
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"Mr. Dax" kann sich Steuer auf Geldvermögen vorstellen
"Jeder hat ein Stück Autobahn", meinte der Autor, der sich grundsätzlich für Investments in Aktien aussprach. Auch WU-Professor Engelbert Dockner, Aufsichtsrat der Hypo NÖ, konnte bei der anschließenden Podiumsdiskussion Mittwochabend in Wien dem Gedanken einer Geldvermögenssteuer mit Anreizen für gesellschaftlich sinnvolle Investments etwas abgewinnen. So könnten Vermögende etwa in Universitäten und Forschung investieren.
Da den Schulden immer auch Forderungen, bzw. Vermögen, gegenüberstünden, würden im Zuge des Schuldenabbaus ohnehin auch die Vermögen schrumpfen müssen, meinte Müller. "Wer die Schulden aus dem System entfernen will, muss die gleiche Menge Geldvermögen entfernen". Dafür gebe es viele Wege - ein Haircut, also ein Schuldenschnitt für Gläubiger, wie derzeit bei der notverstaatlichten Hypo Alpe Adria-Bank geplant, sei da nur eine der Möglichkeiten. Der IWF habe etwa eine 10-prozentige Abgabe auf alle Vermögen erwogen, erinnerte er.
Angesichts des lahmenden Aufschwungs warnte Müller vor einer Abkühlung der Schwellenländer-Konjunktur. So seien etwa die Wachstumszahlen aus China rückläufig - und außerdem seien die Wirtschaftsdaten aus dem planwirtschaftlich organisierten Land nur mit Vorsicht zu genießen. Ein Einbruch der Konjunktur der Schwellenländer würde die Weltwirtschaft massiv treffen.
In der Ukraine-Krise sieht Müller die Europäische Union gefordert. Die EU sollte sich weder von den Interessen der USA noch von Russland bestimmen lassen, sondern eine eigenständige Politik verfolgen und die eigenen Ziele im Blick haben: Ein friedliches und geeintes Europa und gute Beziehungen zu Moskau. Trotz zunehmend EU-ablehnender Stimmen gerade in Deutschland und Österreich verteidigte er die Union als "Jahrtausendprojekt": In einer globalisierten Welt sei ein gemeinsames Europa erforderlich. Dabei sei aber auch Kritik notwendig: Die EU sollte nach außen eine gemeinsame Außenpolitik betreiben, aber nach innen keine "Gleichmacherei" anstreben, sondern die Besonderheiten verschiedener Nationen respektieren.
gru/cri
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