19.09.2013 11:14:00
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Metaller läuten die Herbstlohnrunde ein
Für Zündstoff ist schon im Vorfeld gesorgt, hat doch der größte Fachverband - die Maschinen- und Metallwarenindustrie (FMMI) mit 120.000 Beschäftigten - angekündigt, bei der Forderungsübergabe nicht dabei zu sein. Spätestens nächste Woche am Dienstag (24. September) stehen sich allerdings die Verhandler vom FMMI auf der einen und der Produktionsgewerkschaft Pro-Ge sowie der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) auf der anderen Seite gegenüber.
Im Vorjahr waren vier Verhandlungsrunden nötig, die letzte Runde dauerte 17 Stunden. Auf Seiten der Arbeitgeber führt der Vorarlberger Unternehmer Johannes Collini das Team an, die Arbeitnehmer werden von Rainer Wimmer (Pro-Ge) und Karl Proyer (GPA) vertreten. Wimmer und Proyer verhandeln auch die Kollektivverträge für die anderen fünf Metallerverbände.
Im Vorjahr gab es bis zu 3,4 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Als Verhandlungsbasis wurde wie jedes Jahr die Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate herangezogen, sie lag damals bei 2,8 Prozent. Heuer beträgt die Teuerungsrate voraussichtlich 2,4 Prozent. Kein Thema dürften die von den Arbeitgebern gewünschten Änderungen bei der Arbeitszeitregelung sein. Die Gewerkschaft wäre dazu bereit gewesen, allerdings nur wenn wieder alle sechs Fachverbände gemeinsam verhandelt hätten - was der FMMI ablehnte. Geht es nach dem FMMI, dann gibt es den "Metaller-KV" nicht mehr.
Morgen, vor der Übergabe der Forderungen an jene Vertreter der Arbeitgeber, die sich am Verhandlungsort Wirtschaftskammer Österreich blicken lassen, halten die Arbeitnehmer traditionell ihre Betriebsrätekonferenz ab. Rund 2.000 Teilnehmer werden erwartet.
Sie können sich auf Wifo-Chef Karl Aiginger berufen, der gestern gemeint hatte, dass sich hohe Löhne mit hoher Wettbewerbsfähigkeit vertragen. Es gehe darum, in einem Land gesellschaftliche Ziele zu erreichen, nämlich hohe Einkommen, Beschäftigung, sozialen Zusammenhalt und ökologische Nachhaltigkeit, meinte der Wirtschaftsforscher.
Nach den Metallern sind mit rund einer halben Million Beschäftigten die Handelsangestellten am Feilschen für einen neuen Kollektivvertrag. Sie schlossen im Vorjahr mit einem Lohnplus von 2,98 Prozent ab.
Zum Vergleich: Das Realeinkommen von Führungskräften ist heuer im Jahresvergleich um 4,5 Prozent gestiegen, so das Ergebnis einer Studie des Unternehmensberaters Kienbaum vom August des heurigen Jahres.
(GRAFIK 1125-13, Format 88 x 72 mm) (Schluss) stf/gru
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