"Vertrauensschock" droht |
30.04.2015 11:48:46
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Moody's warnt vor Unterschätzung der Grexit-Risiken
"Die Auswirkungen eines Austritts sollten nicht unterschätzt werden, denn der Euroraum war als ein dauerhaftes Gebilde gedacht. Im Glauben an die Irreversibilität liegt die große Stärke des Euro", heißt es in der Veröffentlichung. Angesichts der geringen Handelsverflechtungen Griechenlands und der gesunkenen Exponierung gegenüber den Banken des Landes wären die direkten wirtschaftlichen Auswirkungen eines Grexit laut Moody's begrenzt. Die wahre Bedrohung liege in einem schweren Vertrauensschock, der zu einer Störung der Staatsanleihemärkte führen könne.
"Das Risiko eines solchen Schocks ist geringer als 2012", befindet Moody's, warnt aber: "Das Ausmaß der Ansteckung würde von den unmittelbaren Reaktionen der Politik abhängen. Die Krise hat gezeigt, dass die Reaktionsmöglichkeiten der Finanzpolitik begrenzt sind, deshalb würde die Europäischen Zentralbank viel zu tragen haben."
Laut Moody's würde die EZB wohl "robust" reagieren, da sich ihr Handlungsspielraum und der interne Konsens darüber seit der Krise vergrößert habe. "Aber die Reaktionen, die zur Beruhigung der Investoren notwendig wären, würden diesen Konsens testen", gibt die Ratingagentur zu bedenken.
Ein Grexit hätte laut Moody's negative Auswirkungen auf die Ratings von Peripherieländern mit hohen oder sogar noch steigenden Schuldenständen. Auf diese Länder würden sich auch die Sorgen der Investoren konzentrieren. Die von da an zu berücksichtigenden Möglichkeiten, dass noch mehr Länder aus dem Euro ausscheiden könnten, würde das Aufwärtspotenzial der Euro-Länder-Ratings moderat begrenzen.
DJG/hab/sha
Dow Jones Newswires
Von Hans Bentzien
FRANKFURT/LONDON (Dow Jones)
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