25.01.2014 00:27:33

Moody's bestätigt Frankreich-Rating mit Aa1 - Ausblick weiter negativ

   Frankreich ist eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit durch Moody's erspart geblieben. Die Einstufung Aa1 wurde von der Rating-Agentur am späten Freitag bestätigt. Aber auch der negative Ausblick, der eine Rating-Senkung weiterhin möglich macht, wurde beibehalten. Das Festhalten am negativen Ausblick wurde unter anderem mit der weiter nachlassenden Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in Frankreich begründet, was die langfristigen Chancen auf eine Erholung stark schmälere. Zudem wird mit einem Anstieg der Verschuldung auf mehr als 95 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bis Ende 2014 gerechnet.

   Obwohl die französische Regierung eine Reihe von Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Stimulierung des Wachstums eingeleitet habe, seien die Einführung und Umsetzung dieser Beschlüsse aufgrund der festen Strukturen in den einzelnen Bereichen schwierig, so Moody's. Insgesamt sei die fiskalpolitische Flexibilität Frankreichs begrenzt, was zusammen mit den politischen Problemen ein anhaltendes Risiko darstelle, die fiskalpolitischen Ziele zu verfehlen.

   Zur Begründung für die Rating-Bestätigung verwies Moody's auf die große und breit aufgestellte Industrie, was die konjunkturelle Widerstandsfähigkeit unterstreiche. Dazu komme die aktuell relativ geringe Zinsbelastung im Vergleich zur Einnahmesituation, was mit hohen Steuereinnahmen und den aktuell niedrigen Refinanzierungskosten zusammenhänge.

   Moody's hatte die Bonitätsnoten Deutschlands, Frankreichs und der Niederlande schon im Juli 2012 mit einem negativen Ausblick versehen. Deutschlands Rating ist seitdem bei AAA geblieben, die Ratingagentur wird sich dazu am 20. Februar äußern.

   Frankreich hatte die Ratingagentur bereits im November 2012, wenige Monate nach Beginn der Prüfung, auf Aa1 herunter gestuft und den negativen Ausblick beibehalten. In der Begründung dieser Aktion hatte Moody's auf den schwachen langfristigen Wachstumsausblick, die unsicheren fiskalischen Aussichten und die Anfälligkeit des Landes für weitere Schocks in Folge der Euro-Krise verwiesen.

   Die Ratingagentur Moody's beurteilt die Kreditwürdigkeit der Eurozone-Länder besonders streng, was zum Teil am Fehlen nationaler Zentralbanken in diesen Ländern liegt. Von den fünf größten Euro-Ländern führt die Agentur derzeit Deutschland (Aaa), Italien (Baa2) und die Niederlande (AAA) mit einem negativen Ausblick.

   Deutschlands Rating hat Moody's im Juli 2013 mit einem negative Ausblick versehen. Der Ausblick von S&P für das AAA-Rating Deutschlands ist seit Januar 2012 stabil. Fitch hat den Ausblick von Deutschlands AAA-Rating im Januar 2014 mit stabil bestätigt.

   Standard & Poor's (S&P) hat Frankreich im Januar 2012 auf AA+ und im November 2013 auf AA (mit stabilem Ausblick) herunter gestuft. Fitch dagegen hat Frankreichs AA+-Rating am 7. Januar 2014 mit stabilem Ausblick bestätigt. Zudem hatte Fitch Frankreich das Spitzenrating (AAA) erst relativ spät entzogen, im Juli 2013.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@wsj.com

   (Mitarbeit: Hans Bentzien)

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   January 24, 2014 17:54 ET (22:54 GMT)

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