24.09.2014 19:38:48
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Mindestgehalt in Portugal erstmals seit Krisenbeginn angehoben
LISSABON (dpa-AFX) - Das Mindestgehalt ist in Portugal erstmals seit Beginn der Euro-Schuldenkrise im Jahr 2011 wieder angehoben worden. Die konservative Regierung, die Arbeitgeber und die Gewerkschaften vereinbarten am Mittwoch in Lissabon eine Erhöhung der 14-mal im Jahr zu zahlenden monatlichen Mindestentlohnung von 485 auf 505 Euro. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Lusa weiter berichtete, tritt das Abkommen am 1. Oktober in Kraft.
Der größte Gewerkschaftsbund des Landes, der CGTP, unterzeichnete das Abkommen den Angaben zufolge allerdings nicht. Die der Kommunistischen Partei Portugals (PCP) nahestehende Organisation hatte auf einem Mindestgehalt von mindestens 515 Euro bestanden, das rückwirkend zum 1. Juni in Kraft treten sollte, und zudem eine neue Anhebung auf 540 Euro im Januar 2015 verlangt.
Experten hatten davor gewarnt, eine zu starke Erhöhung des Mindestgehalts könne die jüngsten Erfolge auf dem Arbeitsmarkt zunichtemachen. Die Arbeitslosenrate war in den vergangenen Monaten in Portugal vom Rekordniveau von über 17 Prozent auf zuletzt rund 14 Prozent - den niedrigsten Wert seit November 2011 - gefallen.
Die EU und der Internationale Währungsfonds hatten Portugal 2011 mit einem 78 Milliarden Euro schweren Hilfspaket vor dem Bankrott bewahrt. Im Gegenzug verpflichtete sich Lissabon zu einem strengen Sanierungsprogramm./er/DP/jkr
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