10.06.2016 10:27:00

Milchpreis - "Wir haben es satt" fordert Mengenreduktion

Vor dem sogenannten "Milchdialog" am kommenden Dienstag hat die Plattform "Wir haben es satt" einmal mehr ein Umdenken in der Milchwirtschaft gefordert. Diese leide unter einer massiven Überproduktion, was zu einem deutlichen Preisverfall geführt habe, notwendig sei daher eine Mengenreduktion, so Vertreter von Greenpeace, Attac und den Grünen.

"Es ist nicht nur Feuer am Dach, es brennt das ganze Haus. Im Milchdialog werde ich alles dafür tun, dass Instrumente zur Mengensteuerung beschlossen werden, um eine nachhaltige Milchproduktion in Österreich auch zukünftig zu gewährleisten", erklärte Clemens Stammler, Obmann der Grünen Bäuerinnen und Bauern Oberösterreich.

Greenpeace verlangt von den Beteiligten des Milchdialoges ein klares Bekenntnis zu einer Milchwirtschaft "mit Fokus auf Weidehaltung und ohne Kraftfutterimporte, sowie eine Abkehr von der gescheiterten Politik der Exportorientierung". Dies unterstützt auch die globalisierungskritische Plattform Attac: "Für Attac ist angesichts der tiefen Milchkrise klar, dass er einen Prozess hin zu einer grundlegenden Abkehr von Überschuss- und Exportorientierung in der Land- und Milchwirtschaft einläuten muss."

500 Mio. Euro hat die EU bereits den Milchbauern zur Verfügung gestellt, über weiteres Geld soll nächstes Monat verhandelt werden. Die subventionierte Überproduktion ist unter anderem eine Folge des Wegfalls der Milchquote im Vorjahr, die damals noch von Agrarvertretern verteidigt wurde. Landwirtschaftskammer-Präsident Hermann Schultes meinte damals: "Auf diesen Tag haben sich Österreichs Milchbäuerinnen und Milchbauern und die Verarbeiter seit Jahren bestens vorbereitet."

Im Anschluss an den Milchdialog, zu dem die Agrarsprecher der Parteien, Milchverarbeiter und der Handel geladen sind, wird sich Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) mit Bauernvertretern der Presse stellen.

(Schluss) stf/cam

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