Meyer Werft steht vor Milliardenauftrag

PAPENBURG (dpa-AFX) - Der Meyer Werft im emsländischen Papenburg winkt ein Milliardenauftrag. Am Donnerstag teilte das größte Kreuzfahrtunternehmen der Welt, die britisch-amerikanische Carnival Corporation, mit, insgesamt neun Schiffe bei der Meyer Werft und der italienischen Fincantieri-Werft in Auftrag geben zu wollen.

Mit den Beteiligten seien entsprechende Übereinkommen unterzeichnet worden mit der Option auf weitere Schiffsbauaufträge in den nächsten Jahren. Voraussetzung sei allerdings eine Sicherstellung der Finanzierung.

Über das sich anbahnende Geschäft hatten zuvor italienische Zeitungen berichtet. Demzufolge sollen die Aufträge ein Volumen von 641 bis 732 Millionen Euro pro Schiff (700 bis 800 Millionen US-Dollar) haben. Carnival selber teilte keine Summen mit, auch nicht, wie die Aufträge unter den beiden Werften aufgeteilt werden sollen.

Branchenkenner gehen allerdings davon aus, dass vier der Aufträge an die Meyer Werft gehen, bei der in Papenburg rund 3000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Im vergangenen Sommer erwarb das niedersächsische Familienunternehmen auch die Mehrheit an einer Werft im finnischen Turku. Die Schiffe, die Meyer bekommt, werden sowohl in Papenburg als auch in Turku gebaut.

Die Neubauten sollen zwischen 2019 und 2022 entstehen und sind für die Carnival-Marken in Nordamerika und Europa als auch in China vorgesehen. Zur Carnival Corporation gehören unter anderem die Aida Cruises aus Rostock, Costa Cruises aus Italien oder P&O Cruises aus Großbritannien. Die weltweite Flotte des Konzern umfasst derzeit 101 Schiffe./eks/DP/zb