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28.10.2014 18:00:00

Metaller-KV - Gewerkschafter in Verhandlungspause zurückhaltend

Bei der vierten Verhandlungsrunde über ein Lohnplus im Kollektivvertrag (KV) für die rund 120.000 Beschäftigen der Maschinen- und Metallwarenindustrie könnten Arbeitgeber und Arbeitnehmer zumindest einen Schritt nach vorne machen. In einer Verhandlungspause am Abend gaben sich die Chefverhandler der Gewerkschaften GPA-djp und Pro-Ge zurückhaltend und nicht angriffig.

Ob es heute noch zu einer Einigung kommt, könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgeschätzt werden, so Pro-Ge-Gewerkschafter Rainer Wimmer vor Journalisten. Die Verhandlungen bezeichnete er als "schwierig". Auch GPA-Vize Karl Proyer wollte keine Prognose abgeben. Zum Vergleich: In den vergangenen Lohnrunden war die Gewerkschaft zum Teil deutlich angriffiger. Auf Gewerkschaftsseite wird jedenfalls mit einer langen Verhandlungsnacht gerechnet.

Für Aufregung sorgte bisher, dass sich die Arbeitgeber nicht an der Inflation von 1,7 Prozent in Österreich, sondern an den Preissteigerungen in ganz Europa orientieren wollen. Die Verhandler hatten der Gewerkschaft in den ersten Runden erklärt, dass "wir heuer die heimische Inflation weniger denn je als Grundlage für unsere Verhandlungen heranziehen können, weil die Teuerung in den Ländern unserer Mitbewerber im Durchschnitt eben nur 0,5 Prozent - etwa ein Drittel der österreichischen - beträgt", sagte der Obmann des Fachverbands FMMI, Christian Knill, im Vorfeld der vierten Verhandlungsrunde.

Nach dem Abbruch der dritten Runde vor zwei Wochen hatten die Gewerkschaften die Gangart verschärft und offen gedroht: "Die Zeichen stehen auf Streik", hieß es nach dem damaligen Verhandlungsmarathon. Bundesweit wurden daraufhin Betriebsräteversammlungen abgehalten. Die EU-Inflationsrate heranzuziehen sei unmöglich, so der Tenor der Gewerkschafter. Ziel sei ein Abschluss über 1,7 Prozent. Um diesen Prozentsatz werden 2015 auf die Pensionen angehoben, hat der Ministerrat heute, Dienstag, beschlossen.

2013 hatte es in Runde Fünf eine Einigung gegeben: Die insgesamt 180.000 Metaller erhielten im Schnitt 2,8 Prozent mehr Geld - bei einer Jahresinflation von 2,4 Prozent.

(Schluss) pro/phs

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