12.11.2014 11:50:32

Merkel macht weltweite Krisen für lahmende Konjunktur in Deutschland verantwortlich

   Von Christian Grimm

   BERLIN--Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht die Ursachen für die schwächelnde Konjunktur nicht in ihrer Wirtschaftspolitik, sondern in den weltpolitischen Krisen. Die CDU-Chefin reagierte damit auf die Kritik der fünf Wirtschaftsweisen, die in ihrem neuen Jahresgutachten vom Mittwoch die Große Koalition scharf angriffen. "Wir sehen hierfür (die lahmende Konjunktur) vor allen Dingen geopolitische Herausforderungen, die Deutschland zum Teil sehr stark treffen, die sich allerdings auch auf die Stimmung auswirken", erklärte die Kanzlerin.

   Merkel wollte die Kritik der Professoren aber nicht einfach nur hinnehmen und keilte zurück. Mit Blick auf den heftig attackierten Mindestlohn, der Anfang nächsten Jahres kommt, sagte sie: "Es ist nicht ganz trivial zu verstehen, wie ein Beschluss, der noch nicht in Kraft ist, jetzt schon eine konjunkturelle Dämpfung hervorrufen kann."

   In ihrer Analyse geben die Wissenschaftler der schwarz-roten Regierung eine erhebliche Teilschuld an der Konjunktureintrübung. "Eine wirkliche Aufbruchstimmung hat die Große Koalition bisher nicht erzeugt", lautet ihre Kritik in dem 400 Seiten starken Bericht. Schädlich seien vor allem der besagte Mindestlohn und die Rente mit 63 Jahren. Beide Beschlüsse sollten aus Sicht der Sachverständigen zurückgedreht werden. Unzufrieden sind sie auch mit der Reform der Energiewende, die stärker international eingebettet werden sollte.

   Für das laufende Jahr rechnen die Wirtschaftsweisen nur noch mit einem Wachstum von 1,2 Prozent. Bisher lautete die Schätzung auf 1,9 Prozent. Im nächsten Jahr wird sich das Wachstum voraussichtlich weiter auf 1,0 Prozent verlangsamen.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/chg/mgo

   (END) Dow Jones Newswires

   November 12, 2014 05:43 ET (10:43 GMT)

   Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 05 43 AM EST 11-12-14

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!