05.06.2014 20:03:30
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Merkel: Werden der Ukraine mit Rat und Tat zur Seite stehen
Von Christian Grimm
BERLIN--Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dem gewählten ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko die volle Unterstützung Deutschlands zugesichert. Wenn es die Ukraine wünsche, werde Deutschland mit Rat und Tat zur Seite stehen, sagte Merkel vor einem Gespräch mit Poroschenko. Um die Lage im Osten des Landes zu verbessern, bedürfe es aber auch der Unterstützung Russlands. Der Gast aus Kiew versprach, die nötigen Reformen des Staates schnell anzupacken. "Die nächsten Schritte sind der Kampf gegen Korruption, eine Gerichtsreform und die Dezentralisierung", kündigte der Wahlsieger an.
Poroschenko hatte die Wahlen Ende Mai mit deutlichem Abstand gewonnen. Er ist einer der reichsten Männer des Landes und verdient sein Geld unter anderem mit Schokoladenfabriken. Der Oligarch wird am Samstag als Präsident vereidigt. Auch er nimmt an den D-Day-Feierlichkeiten teil. Poroschenko sieht mittlerweile aber auch auf Seiten Moskaus mehr Gesprächsbereitschaft. "Die Haltung Russlands ist schädlich für beide Seiten", erklärte der beinahe Präsident. Das sei mittlerweile auch Russland klar geworden.
Die Kanzlerin kommt am morgigen Freitag mit Kreml-Chef Wladimir Putin bei den Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Landung in der Normandie zusammen. Laut dem außenpolitischen Berater des Präsidenten soll es um ein koordiniertes Vorgehen zur Entschärfung der Anspannung in der ehemaligen Sowjetrepublik gehen. Thema werden auch die Schulden der Ukraine beim russischen Gaskonzern Gazprom sein. Ein Treffen von Putin mit seinem amerikanischen Amtskollegen Barack Obama ist offiziell nicht geplant.
Schon bei ihrer Regierungserklärung am Mittwoch hatte Merkel einen "langen Atem" versprochen und mit härteren Bandagen gedroht. Die sieben führenden Industrieländer (G-7) hatten bei ihrem Gipfel in Brüssel Putins Vorgehen ebenfalls verurteilt und neuen Sanktionen in Aussicht gestellt, sollte Moskau nicht kooperieren. Die Staats- und Regierungschefs verlangen die Zusammenarbeit mit Poroschenko, den Abzug der russischen Armee von der Grenze zum Nachbarland, ein Ende des Zustroms von Separatisten und Waffen in die Ostukraine sowie Zusagen für die Gaslieferungen.
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June 05, 2014 13:31 ET (17:31 GMT)
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