12.06.2014 10:18:00

Mehr Teilzeitjobs, weniger Vollzeitarbeitende im ersten Quartal

Der Boom bei Teilzeitjobs hält an: Im ersten Quartal 2014 gab es in Österreich ein Plus bei Teilzeitarbeitenden von 74.600, während die Zahl der Vollzeitarbeitenden um 44.100 Personen zum Vorjahr sank. Laut Statistik Austria arbeiteten bereits 46,9 Prozent der Frauen und 11,3 Prozent der Männer Teilzeit. Die Arbeitslosigkeit blieb auf Vorjahresniveau bei 5,4 Prozent bzw. 234.200 Personen.

Sowohl die Teilzeitquote insgesamt als auch die Teilzeitquote der Unselbstständigen ist in den ersten drei Monaten 2014 im Vorjahresvergleich gestiegen. Die Teilzeitquote insgesamt wuchs von 26,5 auf 28,1 Prozent, bei den unselbstständig Erwerbstätigen kletterte sie von 26,4 auf 27,7 Prozent. Das Plus bei den Teilzeitstellen verteilte sich auf unselbstständig Beschäftigte (+50.900) und Selbstständige/Mithelfende (+23.700) und betraf in beiden Gruppen zu rund 60 Prozent Frauen und 40 Prozent Männer.

Fast jede zweite erwerbstätige Frau in Österreich arbeitete in Teilzeit: Konkret waren dies 914.700 Frauen (46,9 Prozent), im ersten Quartal 2013 waren es 45,2 Prozent. Bei Männern wuchs der Teilzeitanteil zwar, lag aber mit 247.600 Männern bzw. 11,3 Prozent (9,9 Prozent im ersten Quartal 2013) deutlich niedriger, so die Statistik Austria.

Insgesamt waren im ersten Quartal 2014 laut Statistik Austria in Österreich 4.138.600 Personen erwerbstätig und 234.200 arbeitslos. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im Jahresabstand insgesamt um 30.600, da die gestiegene Zahl der Teilzeitjobs die gesunkene Zahl der Vollzeitjobs mehr als kompensierte.

Die Zahl der Arbeitslosen (234.200) und die Arbeitslosenquote (5,4 Prozent) befanden sich im 1. Quartal 2014 auf Vorjahresniveau (232.300 bzw. 5,4 Prozent). Diesen arbeitslosen Personen standen 63.300 offene Stellen gegenüber, etwas weniger als im 1. Quartal des Vorjahres (69.100). Während bei Personen mit österreichischer Staatsangehörigkeit die Arbeitslosenquote konstant bei 4,5 Prozent lag, stieg sie bei Ausländern geringfügig von 11,3 auf 11,4 Prozent. Bei Jugendlichen (15 bis 24 Jahre) stieg die Arbeitslosigkeit von 9,3 auf 10,6 Prozent.

Der Anteil der Erwerbstätigen an der Wohnbevölkerung im Haupterwerbsalter (15 bis 64 Jahre) erhöhte sich im Jahresvergleich von 71,1 Prozent auf 71,5 Prozent. Insbesondere mehr Frauen waren im Arbeitsprozess: Die Erwerbstätigenquote der Frauen stieg von 66,7 auf 67,2 Prozent, die Erwerbstätigenquote der Männer kletterte nur geringfügig von 75,5 auf 75,7 Prozent. Vor allem bei den Älteren (55 bis 64 Jahre) gab es eine deutliche Steigerung der Erwerbstätigenquote (+2,3 Prozentpunkte auf 45,2 Prozent).

Die Statistik Austria ermittelt diese Zahlen gemäß der "Europäischen Arbeitskräfteerhebung", die in Österreich im Rahmen des Mikrozensus durchgeführt wird. Dabei werden stichprobenartig Haushalte befragt und die Daten hochgerechnet.

Als erwerbstätig gelten Personen, die in der Referenzwoche mindestens eine Stunde gearbeitet haben oder die wegen Urlaub, Krankheit usw. nicht gearbeitet haben, aber normalerweise einer Beschäftigung nachgehen. Präsenz- und Zivildiener sind ausgeschlossen. Als arbeitslos gelten Personen, die im Sinne dieses Konzeptes nicht erwerbstätig sind, innerhalb der nächsten beiden Wochen nach der Referenzwoche eine Arbeit aufnehmen können und während der vier vorhergehenden Wochen aktiv eine Arbeit gesucht haben oder nur deshalb nicht gesucht haben, weil sie bereits eine Arbeit gefunden haben, die sie innerhalb von drei Monaten aufnehmen werden. Die Arbeitslosenzahlen sind nicht saisonal geglättet.

Daher liegt etwa die Arbeitslosenquote nach dieser Methode mit 5,4 Prozent deutlich niedriger als die Quote nach österreichischer Definition. Zum Vergleich: Nach nationaler Berechnung lag die Arbeitslosenquote in Österreich im März bei über 8 Prozent.

(GRAFIK 0718-14, 42 x 110 mm) (Schluss) gru/cri

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