Mangelnde Transparenz 06.08.2013 13:08:32

Aktionärsschützer: DAX-Konzerne lassen Investoren im Ungewissen

Obwohl die DAX-Konzerne auch für 2012 umfangreiche Geschäftsberichte mit meist mehreren hundert Seiten vorgelegt hätten, seien die Prognosen oft von mehr als mäßiger Aussagekraft, sagte der Präsident der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Ulrich Hocker, am Dienstag in Frankfurt. Die Ergebnisse der Studie seien zwar etwas besser ausgefallen als im Vorjahr, sonderlich gut seien sie allerdings nach wie vor nicht, so Hocker.

Die Aktionärsschützer haben die Geschäftsberichte der 30 im Leitindex DAX gelisteten Gesellschaften untersucht. Demnach machten nur sieben Unternehmen präzise Angaben zum erwarteten Konzernergebnis oder zur Geschäftsentwicklung, sechs DAX-Werte fielen komplett durch - unter anderem die Commerzbank. Der Ausblick des zweitgrößten deutschen Finanzinstituts landete laut der DSW-Studie trotz eines 13-seitigen Ausblicks in der Kategorie „niedrige Transparenz“. Die schlechteste Beurteilung bekamen auch BASF, Beiersdorf, Lufthansa, HeidelbergCement und der Darmstädter Pharmakonzern Merck. Der kürzeste Ausblick erneut von der Beiersdorf AG. Laut DSW-Präsident Hocker umfasst dieser nur eine Seite und enthält weder eine konkrete Ergebnis- noch eine Umsatzprognose. Auch Angaben zur künftigen Finanzlage seien darin nicht zu finden.

Sieben Unternehmen legten einen guten Geschäftsbericht vor und schafften es in die beste Kategorie. Eine „hohe Transparenz“ bescheinigten die Aktionärsschützer der Allianz, Continental, der Deutschen Post, der Deutschen Telekom, Fresenius, Munich Re und Siemens. Diese Unternehmen machen laut DSW konkrete Angaben zu den Segmentergebnissen, sodass Investoren die Leistung des Managements besser beurteilen können.

E.ONE.ON und Henkel bekamen ebenso wie die restlichen DAX-Konzerne zwar nur die Beurteilung „mittlere Transparenz“, werden aber vom DSW für ihre Effizienz gelobt: Mit vier bzw. drei Seiten schaffen es die Unternehmen mehr auszusagen als zum Beispiel die Commerzbank auf 13 Seiten.

Aus Sicht des DSW sind die Prognosen ein unentbehrliches Instrument für Anleger, um den Zustand eines Unternehmens und eine mögliche Kursentwicklung einschätzen zu können. "Offensichtlich stellt das einige Gesellschaften immer noch vor eine schier unlösbare Aufgabe", sagte Hocker.

Markus Gentner mit Material von dpa-AFX

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