17.04.2015 10:39:00

März-Inflation - Tageseinkauf wieder teurer, Fleisch kostet mehr

Der tägliche Einkauf, der überwiegend Nahrungsmittel enthält (Mikrowarenkorb) , hat sich im März im Jahresabstand um 1,1 Prozent verteuert und lag damit über dem allgemeinen Preisniveau, erklärte die Statistik Austria. Im Februar war es noch umgekehrt gewesen. Der wöchentliche März-Einkauf mit Essen, Dienstleistungen und Treibstoffen war dank billigen Öls mit -1,1 Prozent weiter deflationär.

Die Abwärtsdynamik hat aber abgenommen. Im Februar hatte sich der Miniwarenkorb, der einen typischen wöchentlichen Einkauf repräsentiert, noch um 1,8 Prozent verbilligt.

Als Preistreiber im März erwiesen sich die Ausgaben fürs Wohnen. Neben den Mieten, die im Jahresabstand um 5 Prozent anzogen, kostete auch die Instandhaltung von Wohnungen mehr (+1,6 Prozent). Der Preisverfall bei Heizöl schwächte sich etwas ab (März: -16,7 Prozent, Februar: -20,6 Prozent), was auf die Preisentwicklung der gesamten Haushaltsenergie durchschlug (durchschnittlich -2,0 Prozent). Gas (+0,4 Prozent) und Strom (+0,7 Prozent) wurden etwas teurer, feste Brennstoffe kosteten um 1,1 Prozent mehr und Fernwärme um 4 Prozent mehr.

Für "Freizeit und Kultur" sowie "Restaurants und Hotels" mussten die Österreicher im März ebenfalls tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahresmonat (je +2,4 Prozent). Verteuert haben sich da vor allem Freizeit- und Kulturdienstleistungen (+2,9 Prozent) und Pauschalreisen (+5,9 Prozent). Die Bewirtung kostete um 2,9 Prozent mehr.

Essen und alkoholfreie Getränke wurden im März um 1,3 Prozent teurer. Die reinen Nahrungsmittelpreise zogen mit +1,1 Prozent stärker an als im Februar (+0,4 Prozent). Hauptverantwortlich dafür war Fleisch, das im März um 1,5 Prozent mehr kostete und sich im Februar noch um 0,3 Prozent verbilligt hatte. Auch Brot (+1,7 Prozent), Gemüse (+2,5 Prozent) und Obst (+2,0 Prozent) wurden im März teurer, Milch, Käse und Eier verbilligten sich insgesamt hingegen um 0,5 Prozent. Alkoholfreie Getränke kosteten im Schnitt um 2,8 Prozent mehr, Bohnenkaffee gar um 8,1 Prozent mehr. Alkohol und Zigaretten verteuerten sich im März weniger stark als im Februar (+2,8 nach +4,7 Prozent).

Im Verkehrsbereich (-3,0 Prozent) erwiesen sich Treibstoffe weiter als Hauptpreisdämpfer (-11,0 Prozent), jedoch nahm die Dynamik etwas ab. Nicht nur das Tanken wurde billiger, auch die motorbezogene Versicherungssteuer, die vor einem Jahr um 12,9 Prozent angehoben worden war, blieb im März stabil (Jahresveränderungsrate: 0 Prozent). Dafür kosteten Autoreparaturen um 3,5 Prozent mehr. Zweitwichtigster Preisdämpfer hinter den Treibstoffen war Heizöl (-16,7 Prozent). Der Stromarbeitspreis pro Tag sank um 4,8 Prozent.

Besonders stark angezogen haben außerdem die Preise für Buspauschalreisen im Ausland (+16,5 Prozent), Festnetztelefonieren (+11,7 Prozent) und Lottospielen (+9,1 Prozent). Übernachtungen im Ausland und Appartements wurden dagegen um 10 Prozent billiger.

Pensionisten waren erneut stärker vom Preisanstieg betroffen. Der speziell für Senioren errechnete Index PIPH war mit 1,3 Prozent um 0,3 Prozentpunkte höher als die allgemeine Teuerungsrate (1,0 Prozent). Grund dafür waren die Preisanstiege für Gesundheitspflege, die im PIPH höher gewichtet sind. Ebenfalls mehr Bedeutung messen die Statistiker Versicherungsdienstleistungen, dem Sozialschutz sowie der Wohnungsinstandhaltung bei - all diese Bereiche haben sich im März verteuert. Treibstoffe werden geringer gewichtet, sodass ihre dämpfende Wirkung deutlich schwächer ausfiel. Die Verbilligungen beim Heizöl drückten den PHIP dagegen merklich gegenüber dem VPI.

Im Monatsabstand, von Februar auf März 2015, waren Bekleidung und Schuhe Hauptpreistreiber (+15 Prozent). Das lag am Wechsel auf die Frühjahrs- und Sommerkollektionen, die fast alle Winterschlussverkaufswaren ersetzten. Gewand kostete um 19 Prozent mehr, Schuhe um 8,1 Prozent mehr. Gesunken sind hingegen die Preise in Restaurants und Hotels (-0,2 Prozent), ausschlaggebend dafür waren saisonbedingte Verbilligungen bei Beherbergungsdienstleistungen (-3,9 Prozent).

(Schluss) snu/rf

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