16.08.2013 13:10:31
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Maersk verdient besser als erwartet und hebt Ausblick an
Von Niclas Rolander
Geringere Kosten im Reedereigeschäft lassen das dänische Konglomerat A.P. Moller-Maersk A/S optimistischer auf den weiteren Jahresverlauf blicken. Sowohl für seine Containerreederei Maersk Line, die größte der Welt, als auch für den Konzern selbst gehen die Dänen nun von einem deutlich verbesserten Ergebnis als im Vorjahr aus. Schon im abgelaufenen Quartal hat Moller-Maersk deutlich besser verdient als befürchtet.
Für die Maersk Line erwartet der Konzern dank fallender Kosten und des besseren Halbjahresergebnisses nun einen Gewinn, der "signifikant" über dem Vorjahreswert von 461 Millionen Dollar liegen soll. Zuvor war der Konzern nur von einem höheren Gewinn ausgegangen. Gerade im Containerbereich bleibe das Geschäft jedoch schwierig, schränkte das Unternehmen sogleich ein.
Wie andere Reedereien leidet auch Maersk unter der schwächeren Nachfrage im Frachtgeschäft, gepaart mit Überkapazitäten auf den wichtigsten Handelsrouten. Im ersten Halbjahr drückten die um 13,1 Prozent gesunkenen durchschnittlichen Frachtraten auf den Umsatz. Das Frachtvolumen legte dagegen um 2,1 Prozent zu.
"Es wird erwartet, dass die globale Nachfrage nach Containerfracht zur See 2013 um 2 bis 3 Prozent steigt", teilte das Unternehmen mit. Niedriger werde sie im asiatisch-europäischen Handel ausfallen, jedoch durch das höhere Wachstum bei Importen in Schwellenländer gestützt werden.
Einen Schub erhofft sich Maersk ab dem kommenden Jahr von der jüngst geschlossenen Dreier-Allianz der größten globalen Reedereien. Maersk, die französische CMA CGM und die in der Schweiz ansässige Mediterranean Shipping Company wollen der Krise gemeinsam trotzen und ab dem zweiten Quartal 2014 die drei wichtigsten Handelsrouten gemeinsam betreiben. Die Reedereien hoffen, dass sie mit vereinten Kräften Kosten senken und schließlich auch Wettbewerber mit kleineren und weniger spritsparenden Schiffen aus dem Markt drängen können.
Zu den Konkurrenten der drei großen Schiffsbetreiber gehören aus Deutschland auch die Reedereien Hapag-Lloyd und Hamburg Süd. Bei diesen beiden steht seit geraumer Zeit ein Zusammenschluss im Raum. Zwar sind erste Gespräche gescheitert, beide Seiten haben sich jedoch ein Hintertürchen offen gelassen. Laut Informanten üben zudem die Aktionäre Druck auf die Unternehmen aus, die Verhandlungen wieder aufzunehmen.
Hapag-Lloyd hat erheblich mit dem harten Wettbewerb zu kämpfen, angekündigte Frachtratenerhöhungen konnten diesmal nicht am Markt durchgesetzt werden. Deshalb ging der Umsatz im zweiten Quartal zurück, wie das Unternehmen vorige Woche mitteilte. Beim Gewinn konnte die Reederei jedoch zulegen. Auch auf Jahressicht will Hapag ein nicht näher beziffertes positives operatives Ergebnis erzielen, die Gesellschaft bestätigte Anfang August die bereits bekannte Prognose.
Maersk ist jedoch optimistischer geworden. Auf Konzernebene erwartet die Moller-Maersk A/S, die auch im Ölgeschäft aktiv ist, nun ein um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis von rund 3,5 Milliarden US-Dollar. Bislang war der Konzern von einem Ergebnis auf dem Vorjahresnivau von 2,9 Milliarden Dollar ausgegangen. Beim Nettogewinn wird unverändert ein Rückgang auf 3,3 von 4 Milliarden Dollar erwartet.
Im zweiten Quartal erzielte Moller-Maersk einen Gewinn von 4,5 Milliarden Dänischen Kronen, umgerechnet gut 600 Millionen Euro. Das ist zwar spürbar weniger im Vergleich um Vorjahr von 5,3 Milliarden Kronen. Analysten hatten jedoch mit wesentlich weniger Gewinn gerechnet. Beim Umsatz, der um 8 Milliarden auf 80,9 Milliarden Kronen sank, lag der Konzern dagegen leicht unter den Erwartungen. Moller-Maersk weist seine Quartalszahlen sowohl in Kronen als auch in Dollar aus.
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August 16, 2013 06:40 ET (10:40 GMT)
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