MTU-Aktie kräftig unter Druck

Die DZ-Bank zeigt sich von der Gewinnwarnung der MTU Aero Engines überrascht. Das Unternehmen habe die Gewinnerwartungen für 2013 aufgrund geringerer Nachfrage für Ersatzteile gesenkt. Die Analysten bewerten das Ausmaß der Gewinnwarnung jedoch nicht besonders kritisch. Der Absatz steige weiter und werde damit automatisch Ersatzteilnachfrage in den kommenden Jahren generieren. Auch habe sich der Aktienkurs in den letzten Wochen in Erwartung eines verhalteneren operativen Geschäfts nur moderat entwickelt. Falls der Vorstand zeige, dass die geänderte Prognose erreicht werden kann, biete der aktuelle Kurs eine gute Einstiegsmöglichkeit, so die Bank. Die Analysten bleiben bei ihrer Kaufempfehlung und nennen einen Fairen Wert von 88 Euro.

Unterdessen urteilt equinet, dass ein ungünstiges Produktportfolio im zweiten Quartal die Margen von MTU Aero Engines geschmälert hat. "Das Neugeschäft mit Triebwerken ist stark verlaufen, aber diese werden mit Verlust verkauft. Das Ersatzteilgeschäft, in dem hohen Margen erzielt werden, hat dagegen geschwächelt", sagt Adrian Pehl von equinet. Er habe zwar bereits mit einem "etwas enttäuschenden" Ersatzteilgeschäft gerechnet; gleichwohl sei die auf das Vorjahresniveau von 375 Millionen Euro reduzierte Prognose für das bereinigte EBIT "heftiger als erwartet".

Möglicherweise habe MTU Aero Engines die Prognose deshalb so drastisch gesenkt, um nicht im weiteren Verlauf des Jahres nochmals enttäuschen zu müssen, vermutet Pehl. Er prognostiziert, dass sich der Produktmix im kommenden Quartal wieder etwas günstiger gestaltet: "Üblicherweise schneidet das Ersatzteilgeschäft im dritten Quartal besser ab, der Anteil des Neugeschäfts mit Triebwerken dürften dann sinken." Vorerst lauten Einstufung und Kursziel auf "Halten" bzw 80 Euro. Sie würden aber "überprüft".

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