Energiewende belastet 20.02.2014 15:08:00

Erneut kräftiger Gewinnrückgang bei RWE erwartet

Einem Pressebericht zufolge könnte der Gewinneinbruch bei RWE in diesem Jahr stärker ausfallen als bisher erwartet. Das Betriebsergebnis werde um ein bis zwei Milliarden Euro im Vergleich zu 2013 sinken, vor allem aufgrund des nachhaltigen Preisverfalls an der Strombörse. Dies berichtet das "Manager Magazin" ohne Quellen zu nennen in seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe. Auch der angestrebte Verkauf der Öl- und Gasfördertochter Dea laufe schleppend.

Bisher hatte RWE für 2013 ein betriebliches Ergebnis von circa 5,9 Milliarden Euro in Aussicht gestellt und für das laufende Jahr 4,5 bis 4,9 Milliarden Euro. Nun könnte es dem Blatt zufolge noch schlimmer kommen. RWE kommentierte die Angaben des Magazins nicht. Der Konzern will bei der Vorlage der Zahlen für das Gesamtjahr 2013 am 4. März seine Prognose für dieses Jahr aktualisieren.

Eine Anpassung der bisherigen Ziele nach unten wäre für Experten keine Überraschung. Erst Ende Januar hatte es schlechte Nachrichten gegeben: Aufgrund neuer Milliardenabschreibungen auf den europäischen Kraftwerkspark steuert RWE erstmals in seiner Geschichte auf einen Jahresverlust zu. Der Konzern musste Wertberichtigungen im Volumen von 3,3 Milliarden Euro vornehmen. Der Großteil entfällt auf die konventionelle Stromerzeugung zum Beispiel mit Kohlekraftwerken. Eine schwache Stromnachfrage und ein immer größerer Anteil der erneuerbaren Energien lassen die Preise an den Großhandelsmärkten einbrechen.

Mit dem Verkauf der Hamburger Öl- und Gasfördertochter Dea tut sich RWE dem Bericht zufolge schwer. Lediglich der russische Milliardär Michail Fridman habe in einer ersten Angebotsrunde den erhofften Betrag von rund 5 Milliarden Euro geboten. Der Verkauf solle aber noch im ersten Halbjahr besiegelt sein. Eine Sprecherin von RWE wollte das nicht kommentieren. Es handele sich bei dem Verkauf von Dea um einen "komplexen Prozess", sagte sie. Anderen Medienberichten zufolge gibt es von der BASF-Tochter Wintershall ein Angebot über 3,5 Milliarden Euro.

Dem Bericht zufolge bleibt RWE zumindest der Aufsichtsratsvorsitzende vorerst erhalten. Die Kollegen aus dem Kontrollgremium hätten Manfred Schneider gebeten, bis zum Ende seiner Amtszeit 2016 zu bleiben. Der 75-Jährige habe eigentlich schon 2014 aus Altersgründen aufhören wollen. RWE kommentierte auch diese Information nicht./nmu/enl/stb

ESSEN/HAMBURG (dpa-AFX)

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