22.10.2015 17:52:46

Volkswirte sehen EZB im Dienst der Finanzminister

   Deutsche Bankvolkswirte kritisieren die nun fast schon sichere Lockerung der EZB-Geldpolitik im Dezember. Jörg Krämer, der Chefvolkswirt der Commerzbank, und Alexander Krüger, der Chefvolkswirt des Bankhauses Lampe, halten höhere Wertpapierankäufe und noch niedrigere Zinsen für konjunkturell wirkungslos und rein fiskalpolitisch motiviert.

   "Wir betonen seit langem, dass ein niedriges Wirtschaftswachstum und eine niedrige Inflation nach dem Platzen von Schuldenblasen unvermeidlich sind. Insofern waren wir von Beginn an skeptisch, ob die Anleihekäufe der Wirtschaft im Euroraum nachhaltig helfen", heißt es in einer Stellungnahme Krämers. "Wenn die EZB die Anleihekäufe trotzdem ausweitet, dann hilft sie vielmehr den Finanzministern der hoch verschuldeten Lände."

   Krüger weist darauf hin, dass Draghi eine Minderung der Schuldenlast in seiner Pressekonferenz erstmals auch offiziell als Ziel ausgegeben habe. "Draghi wies darauf hin, dass die niedrige Inflationsrate die reale Schuldenlast und den realen Schuldendienst erhöhe, was die Schuldentragfähigkeit belaste. Dieses Argument ist neu; es bestätigt unsere seit langem vertretene Sicht, dass die EZB-Geldpolitik vor allem auch auf die Bedürfnisse der Regierungen zugeschnitten wird", merkt Krüger an.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

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   October 22, 2015 11:22 ET (15:22 GMT)

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