IW zufolge verlängert EZB QE um mindestens ein Jahr

   Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) rechnet damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Wertpapierkaufprogramm um mindestens ein Jahr verlängern wird. Ursache ist nach Aussage von IW-Direktor Michael Hüther die anhaltend niedrige Inflation und die geringe Investitionsnachfrage im Euroraum, die einen niedrigen gleichgewichtigen Realzins zur Folge hat.

   "Das Wertpapierkaufprogramm der EZB wird erst dann inflationär wirken, wenn die gleichgewichtigen Realzinsen so stark steigen, dass die Finanzierungskosten weiter unterhalb der Investitionsrenditen liegen werden", argumentiert Hüther. In der aktuellen Situation könne die EZB deshalb nur verhindern, dass die Preise weiter fallen.

   Zur Belebung der Investitionsnachfrage hält Hüther neben der angestrebten Kapitalmarktunion weitere angebotsseitige Reformen für notwendig, die allerdings nicht in den Aufgabenbereich der Zentralbank fallen. "Vor dem Hintergrund, dass sich die Inflation noch nicht verbessert hat, ist zu erwarten, dass die EZB ihren Leitzins bei 0,05 Prozent behalten wird und ihr Wertpapierkaufprogramm um mindestens ein Jahr ausdehnen wird", prognostiziert der IW-Chef. Solange Inflationserwartungen nicht fest verankert seien, sei ein niedriger Zins notwendig, damit die aggregierte Nachfrage nicht falle.

   DJG/hab/mgo

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