Griechen-Krise vor Lösung? 22.06.2015 11:44:45

HWWI bremst Euphorie und warnt: Griechen-Pleite wäre dramatisch

Das Hamburgische Weltwirtschafts Institut (HWWI) kritisiert die sehr gedämpfte Reaktion der Finanzmärkte in den vergangenen Tagen auf einen möglichen "Grexit". Der Zahlungsausfall und ein Euro-Austritt von Greichenland beruht nach Einschätzung des HWWI auf einer krassen Fehleinschätzung der Risiken. "Mag sein, dass ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone für deren Stabilität mittlerweile verkraftbar ist, eine Staatsinsolvenz aber hätte in jedem Fall dramatische Konsequenzen", warnt HWWI-Direktor Henning Vöpel. Die Staatsinsolvenz trete ein, wenn Griechenland die zum 30. Juni oder einem späteren Stichtag fällig werdenden Verbindlichkeiten nicht bedienen könne.

   Vöpel weist darauf hin, dass Staatsinsolvenzen nach aller Erfahrung unkontrollierbare Prozesse und dramatische wirtschaftliche und soziale Folgen auslösten. "Eine Staatsinsolvenz würde eine massive Kapitalflucht und eine schwere Bankenkrise auslösen. Schon die Erwartung einer solchen kann die Lage plötzlich und unkontrollierbar verschärfen", warnt er.

Die Investoren an den europäischen Finanzmärkten lechzen förmlich nach einer Lösung der Griechenland-Krise, das wird zum Start in die neue Handelswoche deutlich. Zeitweise legte das deutsche Börsenbarometer DAX am Montag annähernd 3,5 Prozent zu und kletterte auf ein Tageshoch bei 11.426,57 Punkten. Auch der heimische ATX geht zum Wochenstart durch die Decke. Im frühen Wiener Börsenhandel verbuchte der österreichische Leitindex ein Plus von mehr als zwei Prozent und kratzte an der Marke von 2.500 Punkten.

Auch an der Börse in Athen machen die Anleger Freudensprünge: Die Aussicht auf eine Einigung im Schuldenstreit mit den internationalen Gläubigern hievte den Leitindex kräftig nach oben. Der Athex Composite kletterte am Montagmorgen zeitweise mehr als sechs Prozent in die Höhe.



Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at mit Material von Dow Jones Newswires

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