Auftragslage macht Hoffnung 30.07.2013 10:28:33

MAN-Gewinn sackt wegen Rückstellung weiter ab

Auch die weltweite Konjunktur macht der Münchner Volkswagen-Tochter vor allem im Motorengeschäft weiter zu schaffen. "Leider sehen wir noch immer keine nennenswerte Erholung der Weltwirtschaft", sagte MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen am Dienstag in München. Im zweiten Quartal belastete den Konzern vor allem ein Sondereffekt: Für ein Kraftwerksgeschäft musste das Unternehmen 146 Millionen Euro zur Seite legen. Diese Rückstellung ließ den operativen Gewinn von 219 Millionen auf 72 Millionen Euro zusammenschrumpfen. Ansonsten hätte der Konzern den Wert aus dem Vorjahreszeitraum ziemlich genau wieder erreicht.

Der Umsatz wuchs sogar leicht auf 3,99 Milliarden Euro, weil die Nutzfahrzeugsparte um satte acht Prozent zulegen konnte. Allerdings kommt der größte Teil des Wachstums aus Lateinamerika, wo speziell der brasilianische Markt wieder Fahrt aufgenommen hat. Aber auch das restliche Bus- und Lkw-Geschäft verzeichnetet wieder steigende Umsätze und konnte dank eines kräftigen Gewinnsprungs die Verluste aus dem ersten Quartal mehr als ausgleichen.

Unter dem Strich halbierte MAN den Quartalsverlust im Jahresvergleich etwa auf 41 Millionen Euro. Auch der Auftragseingang erholte sich ein wenig. In der Nutzfahrzeugsparte blieben die Bestellungen dank der besseren Geschäfte in Brasilien stabil, in Europa sanken die Aufträge im zweiten Quartal allerdings weiter - wenn auch nicht mehr so schnell wie zu Jahresbeginn.

Im zweiten wichtigen Geschäftsfeld, dem Motoren- und Maschinenbau, sehe es weiter düster aus, beklagte die Konzernführung. Hier legten die Bestellungen aber um immerhin um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Vor allem die schwache Weltwirtschaft lasse viele Kunden vor Investitionen, etwa in neue Schiffe, zurückschrecken, sagte Pachta-Reyhofen.

Insgesamt lief das zweite Quartal für MAN deutlich besser als der Jahresauftakt. Dennoch hält der Vorstand an seiner pessimistischen Prognose für das gesamte Jahr fest. Danach rechnet MAN mit einem sehr deutlichen Rückgang des operativen Gewinns. Das Unternehmen beschäftigt weltweit knapp 54.000 Mitarbeiter.

Die MAN-Aktie gab zum Handelsstart leicht nach und verlor 0,2 Prozent, während der MDAX 0,2 Prozent zulegte. Seit der Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag mit der Konzernmutter VW beschlossene Sache ist, bewegt sich der Kurs nur noch leicht.

/sbr/mmb/

MÜNCHEN (dpa-AFX)

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