04.04.2014 14:42:30
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Lufthansa warnt vor Folgen des Streiks für Standort Deutschland
Die Deutsche Lufthansa hat vor den langfristigen Auswirkungen des noch laufenden Pilotenstreiks gewarnt. "Die Folgen dieses Streiks sind verheerend", sagte Lufthansa-Passagevorstand Kay Kratky am Freitag während einer Pressekonferenz mit Blick auf den Schaden, den Deutschland größte Airline durch den Streik in der Wahrnehmung ihrer Kunden nehmen könnte.
Bei Flugreisenden könnte der Eindruck entstehen, dass Reisen mit einer deutschen Airline kein zuverlässiges Mittel der Wahl für Urlaubs- und Geschäftsreisen mehr seien - und das nicht zuletzt, da die Lufthansa und ihre Kunden in den vergangenen Monaten häufiger Opfer von Streikaktionen waren, gab Kratky zu bedenken. Das wiederum schade dem Ansehen des Standorts Deutschland.
Zu den wirtschaftlichen Auswirkungen des dreitägigen Pilotenstreiks - nach den Worten des Passage-Vorstands einer der größten und schwersten überhaupt in der Geschichte der Lufthansa - kann die Airline zum jetzigen Zeitpunkt noch keine detaillierten Angaben machen. Sie bekräftigte lediglich ihre bisherige Schätzung, dass sich der Schaden im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich bewegen wird.
Nach Kratkys Worten liegt das Augenmerk der Lufthansa nun zunächst darauf, möglichst rasch wieder zu einem geordneten Flugbetrieb zurückzukehren. Die Airline will ab Samstag wieder planmäßig fliegen. Im Laufe des Freitagnachmittags wird in Asien die Wiederaufnahme des Interkontinental-Flugbetriebs vorbereitet. Erste Lufthansa-Langstreckenflüge sollen dann am frühen Samstagmorgen in Europa eintreffen.
Zwar könne es vereinzelt noch zu Unregelmäßigkeiten kommen, grundsätzlich soll am Samstag aber wieder ein planmäßiger Flugbetrieb stattfinden. Die Lufthansa kann relativ zügig zum Normalbetrieb zurückkehren, weil sowohl die Flugzeuge als auch die Besatzungen während des Ausstands dort positioniert wurden, wo sie nach Streikende wieder starten sollen.
Ein neues Angebot an die Piloten plant die Lufthansa gegenwärtig nicht. Zunächst will sie die Gespräche auf der Basis des bereits vorliegenden Angebots wieder aufnehmen, sobald sich der Flugbetrieb stabilisiert hat.
Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hatte zu dem dreitägigen Streik aufgerufen, um ihre Position im Tarifstreit mit der Lufthansa um die betriebliche Frührente für Piloten zu untermauern. Die Lufthansa will das durchschnittliche Ausscheidealter von Piloten ab 2016 innerhalb von drei Jahren von 58 auf 61 Jahre anheben.
Neuen Piloten will der Konzern weiterhin ein vorzeitiges Ausscheiden ermöglichen, der frühstmögliche Zeitpunkt wäre allerdings das 60. Lebensjahr. Die Gewerkschaft fordert dagegen, dass jeder der etwa 5.400 Piloten selbst entscheiden soll, wann er aufhören will. Daher müsse es einheitliche Regeln für alle Piloten geben.
Deutschlands größte Fluggesellschaft hatte bereits im Vorfeld für die Zeit des Streiks insgesamt rund 3.800 Verbindungen bei Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings gestrichen. An den Flughäfen war es daher ruhig. Die Passagiere wussten größtenteils Bescheid und konnten ihre Pläne zumeist rechtzeitig ändern.
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April 04, 2014 08:10 ET (12:10 GMT)
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