Keine Einigung in Sicht |
01.04.2014 11:26:49
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Pilotenstreik bei Lufthansa nicht mehr abzuwenden
Lufthansa hatte am Montag auf die Androhung eines dreitägigen Streiks der rund 5.400 Kapitäne und Co-Piloten reagiert und für diese Woche rund 3.800 Verbindungen gestrichen. Betroffen seien rund 425.000 Passagiere. In der engeren Streikzeit von Mittwoch bis Freitag sollen nur noch rund 500 kürzere Flüge stattfinden können.
WOHL KEINE WEITEREN STREIKS IN OSTERFERIEN
Auf weitere Streiks in den Osterferien will die Vereinigung Cockpit (VC) nach dem aktuellen Ausstand verzichten, wie VC-Sprecher Jörg Handwerg im rbb Inforadio bekräftigte. Er verteidigte das Ausmaß der Arbeitsniederlegung: "Nein, ein Streiktag hätte unserer Ansicht nach nicht gereicht." Den Streitwert zwischen Piloten und Lufthansa hatte er auf etwa eine Milliarde Euro beziffert.
Streikanlass sind von Lufthansa einseitig gekündigte Übergangsrenten, die den Piloten bislang ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Beruf ermöglichten. Offen ist zudem der Tarifvertrag zu den Gehältern, bei dem die VC ein Plus von knapp 10 Prozent verlangt.
MASSENHAFTE UMBUCHUNGEN
Der Pilotenstreik zeigt schon an diesem Dienstag (1. April) Wirkung, für den Lufthansa 67 Flüge abgesagt hat. Meist handelt es sich um Fernverbindungen, die am Mittwochmorgen in Frankfurt oder München landen sollten. Diese Maschinen würden Passagiere auf einen bestreikten Umsteigeflughafen bringen, von dem sie nicht weiterkommen, erklärte ein Lufthansa-Sprecher. Von daher verzichte man auf diese Flüge. Auch etliche Frachtflüge der ebenfalls bestreikten Lufthansa Cargo wurden bereits abgesagt.
Die Passagiere buchten am Dienstag massenhaft ihre Verbindungen um. Die Lufthansa bietet Umbuchungen auf andere Termine, die Bahn und andere Fluggesellschaften an. Auch die nicht bestreikten Konzerntöchter Swiss und Austrian bringen ein wenig Entlastung, indem sie auf den von ihnen bedienten Hauptstrecken etwa von Wien und Zürich nach Frankfurt größere Flugzeuge einsetzen.
BAHN HÄLT RESERVEZÜGE BEREIT
Die Bahn hält Reservezüge samt Personal an wichtigen Bahnhöfen bereit. Wie ein Sprecher am Dienstag sagte, sind je nach Wochentag ein bis zwei Dutzend IC- und ICE-Züge dafür frei.
Lufthansa hat eine Liste mit rund 3.800 gestrichenen Flügen am Montagabend ins Netz gestellt und nach eigenen Angaben zudem rund 150 000 personalisierte SMS und E-Mails an registrierte Kunden verschickt. "Ähnlich wie beim Verdi-Streik in der vergangenen Woche werden nur sehr wenige unvorbereitete Passagiere an die Flughäfen kommen", sagte der Lufthansa-Sprecher. Dennoch habe man die Beraterteams in den Terminals sowie das Personal an den Schaltern verstärkt.
SCHLAF- UND WASCHMÖGLICHKEITEN FÜR GESTRANDETE PASSAGIERE
An den wichtigen Lufthansa-Drehkreuzen Frankfurt und München laufen die Vorbereitungen unterdessen auf Hochtouren. Man bereite sich insbesondere darauf vor, dass im Transitbereich gestrandete Passagiere längerfristig versorgt werden müssten, sagte ein Sprecher des Frankfurter Betreibers Fraport am Dienstag. Dazu gehören Schlaf- und Waschmöglichkeiten sowie Nahrungsmittel und Getränke.
An beiden Flughäfen wird angesichts vorangegangener Streik-Erfahrungen nicht mit einem Chaos gerechnet. "Wir wissen sehr frühzeitig über die Flugausfälle Bescheid und damit auch die Passagiere", sagte ein Sprecher des Münchener Flughafens. Die meisten würden vermutlich die Reise zum Airport gar nicht erst antreten.
KEIN VERSTÄNDNIS VON LUFHANSA-PERSONALCHEFIN
Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens bezeichnete es als schwer nachvollziehbar, dass die Vereinigung Cockpit (VC) beim gegenwärtigen Verhandlungsstand zu einem dreitägigen Vollstreik aufrufe. "Wir haben sowohl für eine verbesserte Vergütung als auch für eine künftige Regelung zum vorzeitigen Ausscheiden aus dem Flugdienst gute Angebote gemacht", sagte Volkens laut einer Mitteilung.
/kf/ceb/DP/fbr
FRANKFURT (dpa-AFX)
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