Druck wird erhöht 15.09.2014 13:00:31

Lufthansa macht Angebot an Piloten öffentlich

Das Unternehmen machte sein konkretes Angebot, über das die Airline und die Piloten seit Monaten ringen, erstmals öffentlich. Die Offerte sei eine detaillierte Grundlage für weitere Verhandlungen, teilte die Lufthansa mit. Piloten könnten auch in Zukunft vorzeitig aus dem Berufsleben ausscheiden, aber eben nicht mehr zu den bisherigen Konditionen.

   Lufthansa will den seit Jahren köchelnden Tarifstreit, in dem die Piloten bereits mehrfach seit April gestreikt haben, schnellstmöglich lösen. Mit der Veröffentlichung konkreter Eckpuntke des Angebots will das Unternehmen die Piloten nun zurück an den Verhandlungstisch bewegen. Ob die Flugkapitäne, die für Dienstag einen Streik auf der Langstrecke ab Frankfurt angekündigt haben, auf das neue Angebot eingehen, ist unklar. Ein Kommentar der Pilotengewerkschaft steht noch aus.

   Für alle Cockpit-Mitarbeiter, die bereits vor dem 1. Januar 2014 bei Lufthansa, Lufthansa Cargo oder Germanwings ihr Arbeitsverhältnis begonnen haben, solle das System der Übergangsversorgung auf dem bisherigen Versorgungsniveau erhalten bleiben. Um trotzdem eine Entlastung bei den Kosten erreichen zu können, sollen zwei Voraussetzungen für das vorzeitige Ausscheiden verändert werden, wie die Lufthansa nun mitteilte.

   Das frühestmögliche individuelle Ausscheidealter soll für Piloten der Lufthansa Passage schrittweise von 55 auf 60 Jahre angehoben werden. Diese Altersgrenze gilt für Piloten bei Lufthansa Cargo und Germanwings bereits heute. Für jedes Dienstjahr, das bei den einzelnen Piloten zum Erreichen von 30 Dienstjahren fehlt, erhöht sich das Ausscheidealter um zwei Monate. Mitarbeiter, die 30 oder mehr Dienstjahre bei Lufthansa arbeiten, seien von dieser Änderung nicht betroffen. Die Lufthansa spricht darum auch von "weitestgehendem Bestandsschutz".

   Das zu erreichende durchschnittliche Ausscheidealter der Piloten von Lufthansa Passage soll schrittweise bis 2021 von derzeit 58 auf 61 Jahre angehoben werden. Die Konkretisierung sieht zudem vor, dass über den Zeitraum von zehn Jahren bis 2023 jeder Mitarbeiter maximal ein Jahr länger als von ihm gewünscht arbeiten muss, und dies auch nur, wenn das durchschnittliche Ausscheidealter nicht erreicht wird.

   Für Mitarbeiter, die nach dem 1. Januar 2014 eingestellt wurden oder werden, wolle Lufthansa weiterhin ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Flugdienst ermöglichen. Zur Frage der Finanzierung der Übergangsversorgung für diese neuen Mitarbeiter habe Lufthansa der Vereinigung Cockpit weitere Gespräche angeboten. Bisher hat die Gewerkschaft gefordert, dass sowohl bisherige als auch neue Piloten gleich behandelt werden sollen.

   "Wir sind nach wie vor ernsthaft an einer Vereinbarung mit der Vereinigung Cockpit interessiert," sagte Lufthansa Personalvorstand Bettina Volkens. "Das Angebot stellt aus unserer Sicht eine gute Grundlage für Verhandlungen mit der Vereinigung Cockpit dar", so Volkens. Zu allen strittigen Punkten habe Lufthansa Verhandlungen angeboten. "Wir hoffen, die Gespräche auf dieser Basis schnellstmöglich wieder aufnehmen zu können und zu einem konstruktiven Dialog zurückzukehren."

   Mitarbeit: Archibald Preuschat

   DJG/kla/jhe

  Dow Jones Newswires

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