25.03.2015 12:42:53

Lufthansa kann sich Tragödie nicht erklären

   Von Archibald Preuschat

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Lufthansa-Chef Carsten Spohr kann sich die Tragödie, die zu dem Absturz von Germanwings-Flug 4U9525 geführt hat, immer noch nicht erklären. "Die Maschine befand sich im einwandfreien Zustand, die Piloten waren von der Lufthansa ausgebildet und trainiert", sagte Spohr am Mittwoch in einem kurzen Statement nach einer Schweigeminute. Sie wurde weltweit um 10.53 Uhr von allen 120.000 Lufthansa-Mitarbeitern abgehalten, und markiert den Zeitpunkt, zu dem am gestrigen Dienstag der Funkkontakt zum Airbus A320 auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf abgebrochen war. An Bord waren 150 Menschen, 144 Passagiere und sechs Crew-Mitglieder. Laut französischen Behörden hat niemand den Absturz überlebt. Unter den Toten sind ersten Angaben zufolge 67 Deutsche.

   "Wir werden alles tun, damit das nie, nie wieder passiert", sagte Spohr. Zu einer möglichen Ursache für den Absturz des Fluges 4U9525 wollte sich Spohr nicht äußern. Er verwies auf eine Pressekonferenz der französischen Behörden, die am Mittwoch um 16 Uhr stattfinden soll.

   Im Fokus stehe jetzt die Hilfe für die Angehörigen, sagte Spohr. Am morgigen Donnerstag sollen von Düsseldorf und Barcelona Sonderflüge für die Angehörigen der Opfer nach Marseille stattfinden. Der französische Küstenort ist etwa 100 Kilometer von der Absturzstelle in den französischen Alpen entfernt.

   Spohr selbst reiste noch am Vormittag weiter nach Düsseldorf und will am Nachmittag weiter nach Barcelona reisen. Die Schweigeminute hielt Spohr in Frankfurt mit Crew-Mitarbeitern ab, während Finanzvorstand Simone Menne an einer Schweigeminute im Verwaltungsgebäude der Lufthansa am Frankfurter Flughafen teilnahm. In einer Ansprache an die Mitarbeiter sprach sie von einem schweren, wenn nicht dem schwersten Tag in der Geschichte der Airline. "Es werden noch schwere Tage, Wochen, wenn nicht Monate kommen", sagte Menne in Anspielung auf die Ursachenforschung für den Absturz.

   Die Mitarbeiter über alle Konzernteile hinweg, bat Menne, "jetzt professionell zusammen zu stehen und natürlich auch die Arbeit weiter zu machen." Am Dienstag waren einige Flüge der Lufthansa-Tochter ausgefallen, weil sich die Crews nicht in der Lage fühlten, die Flüge anzutreten. Auch am Mittwoch musste deswegen ein weiterer Flug abgesagt werden. Germanwings wird sich Besatzungsmitglieder und elf Flugzeuge vom Lufthansa-Mutterkonzern ausleihen, um einige seiner Flüge am Mittwoch durchführen zu können.

   Derweil wird die Flugnummer 4U9525 des Unglücksflugs künftig nicht mehr verwendet werden. Diese Nummer "wird es nicht mehr geben", sagte ein Sprecher von Germanwings.

   Mitarbeit: Natascha Divac in Frankfurt

   Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com

   DJG/apr/kla

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   March 25, 2015 07:12 ET (11:12 GMT)

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