02.09.2015 12:43:00

Lufthansa-Chef: Wien übernimmt zentrale Rolle bei Eurowings

Eurowings, die neue Billigtochter der AUA-Mutter Lufthansa, setzt stark auf die österreichische Bundeshauptstadt. Wien werde bei Eurowings eine zentrale Rolle übernehmen, sagte Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr am Mittwoch in Wien beim Luftfahrt-Symposium. Die Dachgesellschaft Eurowings Europe ist vor kurzem in Wien gegründet worden, was den Konflikt mit den Lufthansa-Piloten weiter anheizt.

Eurowings sei die Antwort auf die zunehmende Billigkonkurrenz am Lufthansa-Heimatmarkt, so Spohr. Dazu zählt der Airlinemanager auch Österreich. Spohr sagte, er halte Eurowings notwendig für die Zukunftsfähigkeit von Europas größtem Luftfahrtkonzern. Die Antwort könne nur sein: "Wir machen mit."

Die deutsche Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC), die seit heute wieder mit Streik droht, stört vor allem das Auslagern von Eurowings-Flugzeugen ins Ausland, unter anderem nach Österreich. "Ausflaggen ist das genaue Gegenteil eines Bündnisses für Wachstum und Beschäftigung", erklärte VC-Sprecher Markus Wahl in Frankfurt. Spohrs Konter aus Wien: Die Bereederung von außerhalb eines Landes sei im Low-Cost-Segment normal.

Am Flughafen Wien werden vorerst zwei Eurowings-Flugzeuge stationiert, das Personal stellt dafür die AUA. Spohr stellte aber mehr Eurowings-Flieger in Aussicht, sollte es entsprechende Marktchancen geben. "Wir sehen hier Bedarf", erklärte Spohr. Es gebe in Wien-Schwechat noch nicht so viel Angebot im Billigsegment. Es gehe darum, das Geschäft nicht den "englischen Konkurrenten" zu überlassen, gemeint sind die Billigflieger easyJet und Ryanair.

Zur Sanierung der Austrian Airlines (AUA) sagte Spohr, dass die österreichische Tochterairline zwar keine Verluste mehr mache, aber noch nicht dort sei, wo die Schweizer Tochter Swiss ist. Die Swiss habe eine Bestellung von neuen Langstreckenflugzeugen aus eigener Kraft gestemmt. "Der Gewinn, wo er heute ist, reicht noch nicht. Ich bin mir sicher, da steckt in der AUA noch mehr Substanz", so Spohr. Nichtsdestotrotz stellte er weiteres Wachstum auf der Langstrecke ab Wien in Aussicht.

Die umstrittene Buchungsgebühr von 16 Euro, die die Lufthansa seit 1. September konzernweit, also auch bei AUA, Swiss und Brussels, auf alle GDS-Buchungen einhebt, verteidigte Spohr. Reisebüros hatten im Vorfeld damit gedroht, Buchung von der Lufthansa-Gruppe "wegzusteuern". "In den Buchungszahlen von heute und gestern sehen und spüren wir da nicht", sagte Spohr.

(Schluss) pro/rf

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