Lufthansa traut sich 2013 nur wenig zu

   Die Airline kündigte am Morgen an, 2013 einen operativen Gewinn zwischen 600 und 700 Millionen Euro zu erreichen. Bisher hatte Lufthansa einen Gewinn über dem Vorjahresniveau von 524 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die nun präzise Prognose kam am Aktienmarkt nicht gut an. "Das ist definitiv eine Enttäuschung", sagte equinet-Analyst Jochen Rothenbacher dem Wall Street Journal Deutschland. Der Markt habe im Konsens 2013 einen operativen Gewinn von 845 Millionen Euro erwartet. Händler fanden noch schärfere Worte. "Das ist ein waschechtes Profit-Warning", sagt ein Marktteilnehmer. Die Lufthansa-Aktie gab im frühen Handel um mehr als fünf Prozent nach, stabilisierte sich danach aber etwas.

   Ihren Umsatz kann Lufthansa 2013 zudem nicht steigern, sondern nur das Vorjahresniveau erreichen. Bislang hatte der Konzern höhere Einnahmen in Aussicht gestellt. In den ersten neun Monaten belasteten aber Wechselkurseffekte die Umsatzentwicklung spürbar, so dass die bisherigen Ziele nicht mehr in Reichweite sind. In den ersten neun Monaten hielt die Airline ihre Einnahmen lediglich stabil bei 22,8 Milliarden Euro.

   In den ersten drei Quartalen hat Lufthansa einen operativen Gewinn von rund 660 Millionen Euro erzielt. Das sind rund 250 Millionen weniger als im Vorjahr. Belastend wirkten sich einmalige Restrukturierungs- und Projektkosten von rund 200 Millionen Euro aus. Im Vorjahreszeitraum hatte die Airline positive Einmaleffekte von 325 Millionen Euro ausgewiesen. Werden die Sondereffekte nicht berücksichtigt, stieg der operative Gewinn in den ersten neun Monaten um rund 280 Millionen Euro.

   Lufthansa will den vollständigen Quartalsbericht am 31. Oktober veröffentlichen. Die Airline kämpft gegenwärtig gegen die scharfe Konkurrenz von Billigfliegern und finanzstarken Mitbewerbern aus den Golfstaaten und aus Asien. Wie andere europäische Fluggesellschaften hat sich Lufthansa ein hartes Sparkonzept verordnet.

   DJG/kib/jhe

   Dow Jones Newswires

Von Kirsten Bienk