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16.10.2014 18:36:31

Luftfahrtbundesamt macht Rückzieher: Air Berlin darf Etihad Flugnummer führen

   Von Archibald Preuschat und Rory Jones

   Die arabische Airline Etihad kann zunächst weiter Air Berlin Flüge mit ihrer Flugnummer versehen. Das Luftfahrtbundesamt hat eine zunächst ausgesprochene Untersagung von 34 Code-Share Verbindungen zurückgenommen, bestätigte Etihad.

   Der Streit um Air Berlin-Flüge von Abu Dhabi nach Deutschland, die auch die Flugnummer des Air Berlin-Großaktionärs Etihad tragen, tobt seit Tagen auf höchsten diplomatischen Ebenen.

   Code-Share-Verbindungen sind in der Luftfahrt weit verbreitet. So führt die Lufthansa beispielsweise innerdeutsch Flüge auch unter den Flugnummern von Star Alliance Partnern wie United Airlines oder TAP Air Portugal durch. Für die Lufthansa kein Problem, denn bei EU-Airlines ist das unproblematisch. Zwischen der EU und den USA gibt es das sogenannte Open-Sky-Abkommen, das gegenseitig umfangreiche Landerechte garantiert.

   Anders verhält es sich bei den Air-Berlin-Flügen von Abu Dhabi nach Deutschland, die mit einer Code-Share-Flugnummer von Etihad versehen sind. Diese Code-Share-Verbindungen stehen zweimal im Jahr - zum Sommer- und zum Winterflugplan - auf dem Prüfstand. Denn Code Shares deutscher Airlines mit nicht-europäischen oder amerikanischen Wettbewerbern sind Gegenstand bilateraler Abkommen zwischen Ländern, in diesem Fall der Bundesrepublik und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

   "Wir sind von Etihad über die Entscheidung des Luftfahrtbundesamtes informiert worden und werten sie als positives Signal", sagte ein Air Berlin Sprecher. Jetzt gehe es um eine langfristige Lösung. In der kommenden Woche beginnen Regierungskonsultationen zwischen der Bundesrepublik und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Etihad hofft, dass bestehende Missverständnisse ausgeräumt werden können, so Etihad in einer schriftlichen Stellungnahme an das Wall Street Journal.

   Etihad hat die finanziell schwache Air Berlin in der Luft gehalten und sich jüngst auch an der ebenfalls finanziell maroden Alitalia beteiligt. Für die arabische Airline steckt dahinter wirtschaftliches Kalkül: So bringt Air Berlin aus verschiedenen deutschen Städten Passagiere nach Abu Dhabi, wo die Mehrzahl von ihnen in eine Etihad-Maschine nach Asien oder Australien umsteigt.

   Das ganze funktioniert eben am besten mit Code Share. So kann beispielsweise einem Reisenden aus Australien ein Flug von Sydney nach Berlin über Abu Dhabi verkauft werden. Würde die Air Berlin aus der Hauptstadt der Emirate nach Deutschland nicht auch unter Etihad-Flugnummer fliegen, könnte sie von Reisebüros in Buchungssystemen viel schlechter gefunden werden. Möglicherweise würde die Reise auch teurer, weil höhere Steuern anfallen.

   Air Berlin bringt in ihren Jets Fluggäste aus Abu Dhabi nach Berlin und fliegt sie zu europäischen, vereinzelt auch amerikanischen Zielen. Die Flüge können auch unter einer Etihad Flugnummer gebucht werden.

   Kritik an der Code Share-Praxis kommt von der Lufthansa, die ihre Strecke von Frankfurt nach Abu Dhabi ab Frühjahr streichen will. "Auf den Strecken zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten sind in den vergangenen Jahren erhebliche Überkapazitäten entstanden, weil staatlich subventionierte Golf-Carrier ihre Angebote massiv ausgeweitet haben. Diese Entwicklung wurde unter anderem dadurch forciert, dass Etihad Airways in den vergangenen sechs Flugplanperioden ungerechtfertigterweise Code-Share-Flüge mit Air Berlin anbieten und vermarkten konnte", heißt es in einer Stellungnahme der Lufthansa.

   Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com

   DJG/APR/kla

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   October 16, 2014 12:05 ET (16:05 GMT)

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