10.03.2015 12:27:00

Luftfahrt und Tourismus proben Schulterschluss gegen Flugsteuer

Luftfahrt und Tourismuswirtschaft Österreichs proben den Schulterschluss, um im Endspurt der Steuerreformverhandlungen noch die verhasste Abgabe auf Flugtickets zu Fall zu bringen. Es geht um jährlich 100 Mio. Euro. Fluglinien, Flughäfen und Touristiker argumentierten am Dienstag vor der Presse, die Abschaffung würde so viele Arbeitsplätze schaffen, dass die Republik am Ende mehr verdienen würde.

Schon in der Steuerreformkommission sei die Abschaffung der Ticketsteuer ein Thema gewesen, sagte Günther Ofner, Vorstand des Flughafens Wien. Wenn die Regierung im Rahmen der Steuerreform - die am Wochenende beschlossen werden soll - auch für die Konjunktur etwas tun wolle, dann sei dies die ideale Maßnahme. AUA-Bodenbetriebsratsobmann Alfred Junghans hat heute im Finanzministerium eine Liste mit 3.700 Unterschriften gegen die Ticketsteuer von Mitarbeitern aus dem Luftfahrtsektor abgegeben.

AUA-Vertriebsvorstand Andreas Otto stellte in Aussicht, dass die AUA "mehr Spielraum" für innerösterreichische Regionalflüge hätte, würde die Abgabe abgeschafft. Das gelte insbesondere für die Anbindung an Langstreckenflüge. Auf die AUA entfielen gut 30 Mio. Euro Flugabgabe, auf die ganze Lufthansa-Gruppe 50 Mio. flyniki (Niki) hat zuletzt 15 Mio. Euro Flugabgabe abgeführt. Derzeit gibt es nur in Deutschland und Österreich so eine Abgabe, in Irland sei der Flugverkehr im Jahr nach der Abschaffung um sieben Prozent gestiegen, so Ofner.

Die Abschaffung der Flugabgabe würde den durchschnittlichen Flugpreis um 4,2 Prozent verringern, das würde zu 1,1 Mio. zusätzlichen Passagieren und 3.360 zusätzlichen Arbeitsplätzen führen. Mit allen indirekten Effekten käme es zu einem Wertschöpfungszuwachs von 230 Mio. Euro, hatte eine Studie des Oxford Economics Institute schon im Jahr 2012 ergeben. Dem stehen 106 Mio. Euro Flugabgabe von 2014 gegenüber.

(Schluss) tsk/snu

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