Litauen begrüßt EU-Kartellverfahren gegen Gazprom

VILNIUS (dpa-AFX) - Das baltische EU-Land Litauen hat das Vorgehen der EU-Kommission gegen den russischen Gazprom (Gazprom (Spons ADRs)) -Konzern wegen unlauterer Geschäftspraktiken in Osteuropa begrüßt. "Litauen hat diese Untersuchung initiiert - und es war richtig", sagte Präsidentin Dalia Grybauskaite am Mittwoch. Für den Kreml werde es nun schwieriger, Gazprom als "Instrument der politischen und wirtschaftlichen Erpressung in Europa" zu nutzen, meinte sie der Agentur BNS zufolge.

Litauen und Gazprom streiten seit längeren um die Öffnung des von dem Konzern dominierten Energiemarktes in der Ex-Sowjetrepublik. Bis zur Eröffnung eines Flüssiggas-Terminals zu Jahresbeginn bezog Litauen sein Gas vollständig aus Russland. Die hohe Abhängigkeit galt aus Sicht der litauischen Regierung als politisch bedenklich.

Die EU wirft dem Gazprom vor, seine dominierende Stellung auf mittel- und osteuropäischen Gasmärkten ausgenutzt und dort die Preise in die Höhe getrieben zu haben. Dem Konzern droht deswegen eine Milliardenstrafe. Das Verfahren geht vorwiegend auf eine Beschwerde der Regierung in Vilnius zurück, die Gazprom selbst auch auf Schadenersatz in Milliardenhöhe verklagt hat./awe/wo/DP/she