Kabelsparte im Blick 24.10.2014 13:51:48

Effizienzprogramm soll Ziele von Leoni sichern

In den nächsten drei bis vier Jahren solle ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag erreicht werden, sagte Spartenchef Frank Hiller am Freitag in Nürnberg. Schon 2016 sollen vom Umsatz sowohl der Sparte WCS als auch des Konzerns sieben Prozent Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) bleiben. Zur Jahresmitte lag diese Rendite der Kabelsparte bei knapp fünf Prozent. Leoni-Aktien gehörten am frühen Nachmittag mit einem Plus von gut einem Prozent zu den besten Werten im MDAX.

Einen Stellenabbau werde es beim Bestreben nach mehr Effizienz nicht geben, betonte Hiller. Er wolle die einzelnen Abteilungen der Sparte, die vor allem durch Zukäufe entstanden sind, besser verzahnen und zentraler steuern. Unter anderem soll der Einkauf neu geordnet werden, außerdem müssten die weltweit 60 Standorte ihre Erfahrung in der Produktion stärker austauschen. Zwischen 2005 und 2008 hatte Leoni drei große Zukäufe getätigt, der Umsatz hatte sich in dieser Zeit mehr als verdoppelt.

Auch den nächsten großen Wachstumsschritt wird die Sparte nicht aus eigener Kraft schaffen. Damit der ganze Konzern 2025 den Umsatz von gut vier auf zehn Milliarden Euro mehr als verdoppeln kann, soll das Kabelgeschäft durch Übernahmen wachsen. Das anorganische Wachstum werde mehr im Vordergrund stehen, sagte Hiller, der beim Lkw-Bauer MAN im Vorstand saß, bevor er im April die WCS-Sparte bei Leoni übernahm. Zwar stünden überwiegend kleinere Akquisitionen im Fokus, um sich Nischentechnologien und den Zugang zu Kunden zu sichern. Allerdings seien auch Übernahmen von Unternehmen mit einer halben Milliarde Euro Umsatz denkbar, sagte Hiller.

Die Kabelsparte macht rund 40 Prozent ihres Geschäfts mit der Autobranche und liefert ein Fünftel ihrer Fahrzeug-Kabel konzernintern an Leonis Bordnetzsparte WSD. Für 2014 peilt Hiller mehr als die bisherigen Rekorderlöse von 1,68 Milliarden Euro aus dem Jahr 2011 an. Vergangene Woche hatte Leoni seine Gewinnprognose für dieses Jahr wegen Anlaufschwierigkeiten bei neuen Projekten seiner Bordnetz-Sparte gekappt. Statt mindestens 200 Millionen Euro erwarten die Nürnberger nun nur noch einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von mindestens 180 Millionen Euro.

/mmb/jha/

NÜRNBERG (dpa-AFX)

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