Zuliefergeschäft treibt an 13.08.2013 10:42:35

LEONI rechnet mit mehr Umsatz

Der deutschen Autobranche sei Dank: Trotz schrumpfender Geschäfte in seiner Draht- und Kabelsparte plant der Autozulieferer LEONI in diesem Jahr mit mehr Umsatz. Denn die Bordnetzsparte der Nürnberger, die Kabelbäume für Neuwagen liefert, legte im zweiten Quartal kräftig zu. Der Konzerumsatz betrug deshalb in einem Drei-Monats-Zeitraum erstmals knapp mehr als eine Milliarde Euro, wie LEONI am Dienstag mitteilte. Das entspricht einem Plus von knapp fünf Prozent und war mehr als Experten erwartet hatten. Auf Jahressicht rechnet der Konzern nun mit einem um 100 Millionen Euro höheren Umsatz von etwa 3,8 Milliarden Euro. Das wäre etwa so viel im Jahr 2012.

Der Umsatz der Bordnetzsparte legte um gut neun Prozent auf fast 608 Millionen Euro zu - vor allem, weil die wichtigsten deutschen Kunden aus der Autoindustrie die europäische Nachfrage-Flaute durch gute Geschäfte in Übersee ausgleichen konnten. So liegt der Grund für das höhere Umsatzziel auch nur in diesem Geschäftsfeld: Die Sparte soll nun 2,2 Milliarden statt 2,1 Milliarden Euro erwirtschaften.

An der Börse kam das gut an: LEONI-Papiere legten am Morgen um gut vier Prozent zu und waren damit Spitzenreiter im MDAX (MDAX). Dabei hatten Analysten bereits auf ein höheres Umsatzziel spekuliert. An ihrem ursprünglichen Gewinnziel hält die Unternehmensführung indes fest. Die Nürnberger erwarten vor Zinsen und Steuern (EBIT) weiterhin 170 Millionen Euro Gewinn. Denn im Konzern gibt es nicht nur Licht, sondern auch Schatten. In der Draht- und Kabelsparte schrumpfte der Umsatz im ersten und im zweiten Quartal, auch der Gewinn gab kräftig nach.

Die Sparte leidet unter der schwachen Konjunktur in Europa und bekommt das etwa beim Geschäft mit der Telekommunikationsbranche zu spüren. Auch eine sinkende Nachfrage nach Haushaltsgeräten in China drückt ebenso auf das Geschäft wie niedrige Kupferpreise. Zusätzlich fielen Kabelprojekte im Iran wegen der Sanktionen gegen das Land weg. Am deutschen Standort Stolberg musste LEONI deswegen die Produktion drosseln. Das EBIT der Sparte sieht der Vorstand auf Jahressicht nur noch bei 60 statt 75 Millionen Euro.

Deshalb muss die Bordnetzsparte in die Bresche springen. Das größere der beiden Geschäftsfelder soll entsprechend mehr Geld einfahren und dürfte auf 110 statt 95 Millionen Euro operativen Gewinn kommen. Allerdings liegt auch diese Sparte zur Jahresmitte wegen hoher Anlaufkosten für langfristige Projekte noch unter dem Vorjahreswert.

Konzernweit hatte das EBIT zwischen April und Ende Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp ein Viertel auf gut 39 Millionen Euro nachgegeben. Nach dem ersten Halbjahr liegt LEONI hier bei knapp 78 Millionen Euro und damit annähernd die Hälfte unter dem Vorjahreswert. Damals hatten allerdings Sondereffekte den Gewinn befeuert. Unter dem Strich erzielte das Unternehmen im zweiten Quartal 23,5 Millionen Euro Gewinn, ein Minus von fast einem Drittel. In der zweiten Jahreshälfte erwartet der Vorstand vor allem in der Draht- und Kabelsparte einen deutlichen Gewinnschub.

/mmb/stw

NÜRNBERG (dpa-AFX)

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