Lautenschläger gegen weitere Lockerung der EZB-Geldpolitik

   Von Andreas Plecko

   FRANKFURT (Dow Jones)--EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger hat sich gegen eine weitere Lockerung der Geldpolitik im Euroraum ausgesprochen. "Für mich ist es eindeutig: Ich sehe derzeit keinen Grund für weitere geldpolitische Maßnahmen, vor allem nicht für eine Ausweitung des Ankaufprogrammes", sagte Lautenschläger laut Redetext am Montagabend bei einer Veranstaltung in München. "Für mich hat sich an der fehlenden Balance zwischen Nutzen und Risiken einer derartigen Maßnahme nichts geändert."

   Es zeichnet sich damit ab, dass der bei der Sitzung am 3. Dezember erwartete Beschluss der EZB für eine weitere Lockerung der Geldpolitik ohne die Stimmen der EZB-Mitglieder aus Deutschland fallen wird. Auch Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat sich wiederholt gegen eine weitere Lockerung ausgesprochen.

   Seit März kauft die EZB monatlich für 60 Milliarden Euro Wertpapiere, der größte Teil davon Staatsanleihen. Mit dieser Geldflut will die EZB die Banken zu einer stärkeren Kreditvergabe an die Wirtschaft anregen. Das soll die Konjunktur beflügeln und die extrem niedrige Inflation antreiben. Das Kaufprogramm soll bis mindestens September 2016 laufen.

   EZB-Präsident Mario Draghi hat wiederholt signalisiert, dass die EZB den Umfang oder die Dauer des Ankaufprogramms ausweiten will. Experten halten auch eine Senkung des Einlagensatzes tiefer in den negativen Bereich für möglich.

   Lautenschläger hob jedoch hervor, dass ihres Erachtens die wirtschaftliche Lage im Euroraum im Vergleich zum Januar nicht fundamental verschlechtert habe. "Unsere EZB-Prognose vom September erwartet, dass sich das Wirtschaftswachstum im Euroraum von 0,9 Prozent im letzten Jahr auf 1,4 Prozent in diesem Jahr beschleunigen wird. Die Inflationsrate, die in diesem Jahr knapp über null Prozent liegt, soll der Prognose nach im nächsten Jahr auf 1,1 Prozent und in 2017 auf 1,7 Prozent steigen."

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   November 24, 2015 02:36 ET (07:36 GMT)

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